Intelligenz ist der Schlüssel zu einem erfolgreichen Leben. Dementsprechend ranken sich viele Mythen und Halbwahrheiten um dieses Thema. Es gibt wohl niemanden, der sich nicht wünscht, dass die eigenen Kinder schlau sind oder besser gesagt, schlau werden. Denn Intelligenz wird nicht nur durch unsere Gene bestimmt, sondern ebenfalls maßgeblich durch die Umwelt, die wir erleben. Zeit einen fundierten Blick auf dieses hochgradig spannende Thema zu werfen. Außerdem erklären wir dir, wie du ein möglichst intelligenzförderndes Umfeld für dein Kind erschaffen kannst.
Was bestimmt unsere Intelligenz
Unsere Gene bestimmen, wie schlau wir werden. An dieser Aussage ist definitiv nichts falsch, denn Intelligenz wird in hohem Maße vererbt. Dennoch kann man sie nicht für sich alleine stehen lassen, denn die Umwelt, in der wir aufwachsen, spielt eine genauso große Rolle. Eigentlich kann man die beiden Komponenten auch gar nicht voneinander trennen, da der Einfluss von Erbanlage und Umwelt nicht einfach zusammengezählt werden kann, sondern deren Zusammenwirken deutlich komplexer ist. Es ist enorm wichtig zu verstehen, dass selbst die Gene von Albert Einstein deinem Kind rein gar nichts bringen würden, wenn es nicht in einer Umgebung aufwächst, die diese Veranlagung auch fördert. Was in den Genen steckt, ist also weniger die Intelligenz an sich, als vielmehr ein Intelligenz-Potenzial, welches durch die richtige Umgebung gefördert werden muss. Du als Elternteil hast diese Umgebung in der Hand und solltest dafür sorgen, dass dein Kind sich bestmöglich entfalten kann. Diese Tipps helfen dir dabei:
1. Soziale Interaktion
Liebe und Zuneigung spielen die wichtigste Rolle in der Beziehung zwischen dir und deinem Kind. Zeit zum Kuscheln und viel Körperkontakt helfen dabei, deinem Baby zu vermitteln, dass es sich in Sicherheit befindet und gut aufgehoben ist. Dieses Gefühl der Geborgenheit ist die Grundlage, um aus einer angstfreien Position heraus zu interagieren und vor allem zu lernen. Eine positive Bindung zwischen Eltern und Kind weckt den Wunsch, den Kontakt zu vertiefen und entflammt in deinem Baby das Bedürfnis sprechen zu wollen. Kommunizierst du auf angenehme und liebevolle Weise mit deinem Sprössling, so wird auch er die Kommunikation als etwas Schönes erleben und selbst kommunizieren wollen. Haustiere, vor allem Hunde, sind ebenfalls förderlich für die Entwicklung sozialer Intelligenz, da sie einen gefühlsbetonten Ausdruck und eine klare Körpersprache haben. Somit bieten sie für dein Kind eine tolle Möglichkeit das Erkennen und Interpretieren von Emotionen zu erlernen.
2. Sprechen
Die Sprache ist für uns alle eine zentrale Fähigkeit, um in Kontakt mit unseren Mitmenschen zu treten. Je besser wir sie beherrschen, desto präziser können wir uns ausdrücken. Logisch, dass die verbalen Fähigkeiten einen Teil der Intelligenz ausmachen. Je mehr sprachlichen Input dein Kind erhält, desto schneller und besser entwickelt es die eigene Sprachkompetenz. Dementsprechend ist es deine Aufgabe, möglichst viel mit deinem Nachwuchs zu reden. Das gilt auch in der Lebensphase, in der dein Kind noch nicht antworten kann. Zuhören dagegen klappt von Anfang an. Möglichst viele verschiedene Wörter in verschiedenen Tonlagen zu hören, steigert den IQ. Deswegen sollten du mit deinem Baby reden, ihm Fragen stellen, erklären was du gerade tust und etwas vorsingen. Das Ganze natürlich in einer möglichst klaren und entspannten Stimmlage. Pausen sind ebenso wichtig, damit dein Kind Zeit hat, das Gesagte zu verarbeiten. Dass Lesen und Vorlesen die Entwicklung fördert, ist übrigens kein Mythos, sondern absolut zutreffend. Dabei ist es übrigens keineswegs schlecht, wenn du die gleiche Geschichte mehrmals vorliest. Wiederholungen steigern den Lerneffekt.Auch Körpersprache zählt darüber hinaus zur Sprache. Gestik und Mimik sind mächtiger, als du vielleicht denkst. Sie helfen deinem Kind erheblich dabei, dich zu verstehen. Habe also keine Scheu vor etwas Körpereinsatz!
3. Vielfalt und Abwechslung
Wer sich immer nur in der gleichen Umgebung aufhält, der langweilt sich irgendwann und stumpft ab. Das gleiche Prinzip gilt auch bei der Ausbildung von Intelligenz. Wer viele verschiedene Dinge sieht und unterschiedliche Erfahrungen macht, der hat mehr Möglichkeiten etwas zu lernen und Fähigkeiten auszuprobieren. Achte bei den gemeinsamen Aktivitäten also auch auf Vielseitigkeit. Für dein Baby bringen selbst kleine Abwechslungen bereits viele neue Reize. Die Wohnung ist ein riesiger Spielplatz, ebenso wie der Körper von Mama oder Papa. Draußen an der frischen Luft gibt es quasi unendliche Entdeckungsmöglichkeiten, bei denen dein kleiner Schatz auf dem Staunen nicht herauskommt.
4. Wachsame Augen
Das Sehvermögen ist ein existenziell wichtiger Teil der Sinneswahrnehmung. Darum ist es gut, die Augen früh zu trainieren, damit sie dein Kind später wachsam durchs Leben führen können. Auch für die Gedächtnisbildung ist die visuelle Wahrnehmung enorm wichtig. Schau deinem Sprössling so oft du nur kannst in die Augen, vor allem wenn du sprichst. Zeige und deute auf Gegenstände und Personen, damit er den optischen Zusammenhang erkennt, spiele kleine Versteckspiele und biete viele unterschiedliche Perspektiven auf den Raum. Der Blick in einen Spiegel hilft deinem Kind dabei, sich selbst zu erkennen und sich auf sich selbst zu fokussieren.
5. Tasten und Fühlen
Genauso wichtig ist die haptische Wahrnehmung. Das Anfassen und Berühren trägt zum Verständnis der Umgebung maßgeblich bei und verknüpft die verschiedenen Eigenschaften der Dinge miteinander. Interessant sind nicht nur Spielzeuge, sondern unterschiedliche Stoffe und Materialien von ganz alltäglichen Sachen, wie Kleidung, der Haut oder ein simples Taschentuch. Grundsätzlich sei an dieser Stelle nochmals erwähnt, dass das Zusammenspiel der verschiedenen Sinne für das Lernen extrem wichtig ist. Das bedeutet, dass dein Baby die Umwelt mit möglichst vielen Sinnen erleben sollte. So werden Gegenstände und Personen mit Gerüchen, Gesehenem, Gefühltem und Gesprochenem verbunden und das Wissen um die Welt nimmt schneller zu.
6. Quality-Time
Genieße die gemeinsame Zeit mit deinem Kind. Dabei ist es wichtig, dass du, während ihr interagiert, mit voller Aufmerksamkeit dabei und nicht ständig abgelenkt bist oder dich nebenbei mit anderen Dingen beschäftigst. Demzufolge sollte das Smartphone in der Tasche bleiben und der Fernseher aus. Auch wenn es kindgerechte Medienangebote gibt, muss dir klar sein, dass es vor allem der zwischenmenschliche Kontakt ist, der die geistige Entwicklung fördert. Ebenso wichtig wie der Input als solcher sind übrigens Ruhepausen, in denen ihr einfach schweigend und ohne Nebengeräusche zusammen seid und die Stille genießt. Das fällt bei der allgegenwärtigen Reizüberflutung unserer Zeit oft schwer. Es ist allerdings sehr wichtig, um die vielen Eindrücke des Tages zu verarbeiten. Das gilt nebenbei bemerkt auch für Erwachsene.
7. Stillen
Zu guter Letzt wollen wir noch darauf hinweisen, dass auch das Stillen die Intelligenz beeinflussen kann. Es gibt Studien, die belegen, dass Schulkinder, die gestillt wurden, einen höheren IQ aufweisen. Die Aussagen der Studien beziehen sich natürlich auf einige Durchschnittswerte. Falls du also nicht stillst, heißt das nicht zwangsläufig, dass dein Kind weniger klug wird. Jedoch solltest du dir gut überlegen, ob es nicht doch Sinn macht, die Brust zu geben, denn sie ist auch aus sehr vielen anderen Gründen gut für dein Baby.