Früher oder später ist es an der Zeit, das Stillen bzw. die Flaschennahrung langsam herunterzufahren und mit der Beikost zu beginnen. Damit eine bedürfnisgerechte Versorgung deines Babys mit Nährstoffen sichergestellt ist, sollte natürlich auch der Zeitpunkt der Ernährungsumstellung möglichst optimal sein.
Die clevere Einführung der Beikost
Im Zuge des Wachstums deines Kindes ersetzen Babybrei und Co. nach und nach die Milchmahlzeiten. Was den Zeitpunkt dieser kulinarischen Umgewöhnung angeht, liegt dieser ungefähr zwischen dem vierten und spätestens dem siebten Lebensmonat. Dabei gibt es Ausnahmen, wie etwa Kinder, die unter bestimmten Erkrankungen leiden. Die genannte Zeitspanne gibt zwar an, ab wann Kinder ungefähr mit der Beikost beginnen, sie wird den individuellen Bedürfnissen deines Sprösslings aber nicht wirklich gerecht. Folglich solltest du dein Kleines genau im Auge behalten und die Signale beobachten, die es dir zusendet. Es gibt nämlich bestimmte Merkmale, die dir zeigen, dass dein Baby startklar für die Beikost ist.
Die Beikostreifezeichen
Es gibt klar definierte Anzeichen dafür, dass dein Nachwuchs bereit für den ersten Babybrei ist. Dabei müssen alle drei der folgenden Kriterien gleichzeitig erfüllt sein, um als sicheres Startsignal zu gelten. Davor solltest du auf keinen Fall mit der Beikost beginnen.
1. Dein Baby ist in der Lage, für die ungefähre Dauer einer Mahlzeit selbstständig und ohne Festhalten auf deinem Schoß zu sitzen. Ist das der Fall, ist die Muskulatur ausreichend stark ausgebildet, um die für das Essen nötige aufrechte Haltung einzunehmen.
2. Der sogenannte Zungenstoßreflex tritt nicht mehr auf. Dieser schützt Säuglinge vor Fremdkörpern und auch vor Nahrung, die sein Körper nicht vertragen würde. Beim Stillen oder Saugen an der Flasche wird Reflex natürlicherweise deaktiviert. Ist der Zeitpunkt für die Beikost noch nicht erreicht, wird dein Baby den Löffel mit Brei einfach wieder aus dem Mund herausschieben, was bedeutet, dass der Reflex noch vorhanden ist.
3. Zu guter Letzt muss dein Baby über ein Mindestmaß an Auge-Hand-Koordination verfügen. Diese ist ausreichend vorhanden, wenn dein Sprössling in der Lage ist, das Essen anzusehen, aufzuheben und selbstständig zum Mund zu führen.
Die richtige Einschätzung der Verhaltensweisen deines Kindes bezüglich der Beikost wird dadurch erschwert, dass es durchaus Merkmale gibt, die sich fälschlicherweise als Reifezeichen interpretieren lassen - allerdings keine sind. Es kann darüber hinaus gut sein, dass sie gleichzeitig mit den echten Reifezeichen auftreten. Dementsprechend solltest du ein differenziertes Urteil fällen und dich nicht nur auf die drei genannten Punkte verlassen. Das Beobachten anderer beim Essen und Schmatzen sind beispielsweise Aktionen, die unter Umständen den falschen Eindruck der „Beikostreife“ vermitteln. Schwankungen in der Gewichtszunahme inklusive Zeiträume, in denen gar keine Gewichtszunahme stattfindet, ein vorübergehender Stillstreik oder das Kauen an den Fäusten sind Zeichen, die zwar leicht in Verbindung mit einer Ernährungsumstellung gebracht werden könnten, letztlich aber keinerlei Auskunft darüber geben und eine Vielzahl anderer Ursachen haben können. In die gleiche Kategorie fallen auch die Körpergröße deines Kindes, ausbleibende Schläfchen nach dem Stillen oder gehäuftes nächtliches Aufwachen.
Zu früher Start der Beikost?
Neben dem Fehlen der Reifezeichen kann es auch Zeichen geben, die dir vermitteln, dass dein Sprössling noch nicht reif für die Beikost ist. Dazu zählen vor allem Bauchschmerzen, denn der Magen-Darm-Trakt ist in den ersten Lebensmonaten noch sehr empfindlich. Folglich braucht er viel Zeit und Geduld, um sich an die Umstellung der Ernährung zu gewöhnen. Sind die Reifezeichen vorhanden, aber dein Kind scheint nach der Nahrungsaufnahme Bauchweh zu haben, solltest du das Tempo der Beikostgewöhnung verringern oder eventuell ein anderes Gericht auszuprobieren. In jedem Fall sind viel Sensibilität und ein gutes Gespür seitens der Eltern erforderlich. Zu Anfang geht es vor allem darum, dass sich dein Kind an die neue Situation gewöhnen kann und sich auf die Idee des Essens einlässt. Dabei kann es eben auch sein, dass Brei und Co einige Zeit lang erstmal nur angesehen, angefasst oder beschnuppert werden. Sorgen musst du dir diesbezüglich vorerst keine machen, denn die Muttermilch bzw. der Milchersatz liefern immer noch die meiste Energie und alle wichtigen Nährstoffe.