Ab dem vierten bis sechsten Lebensmonat beginnt dein Baby damit, erstmals feste Nahrung zu sich zu nehmen. Ab diesem Zeitpunkt darf es sehr viele abwechslungsreiche Speisen kosten und probieren. Es gibt allerdings einige Ausnahmen. Denn einige Lebensmittel, die bei älteren Kindern und Erwachsenen regelmäßig auf dem Teller landen, sind für Kleinkinder schädlich. Folgende Lebensmittel sollten daher nicht auf dem Ernährungsplan von Kleinkindern stehen.
Warum Kleinkinder noch nicht alle Lebensmittel vertragen
Der kindliche Organismus ist vor dem ersten Lebensjahr nur eingeschränkt in der Lage, Lebensmittel optimal zu verwerten. Deshalb ist es grundsätzlich ratsam, dem Kleinkind nicht zu viele neue Nahrungsmittel auf einmal anzubieten. Denn sein empfindliches Verdauungssystem muss erst mit der Zeit lernen, das Essen optimal zu verwerten. Auch können Babys die Nahrung noch nicht zerkauen und haben ein erhöhtes Risiko, sich gefährlich zu verschlucken. Es ist deshalb auch wichtig, dass ihr euch für die Mahlzeiten genügend Zeit einplant und dein Baby aufrecht sitzt. Für eine optimale Position empfehlen wir einen Hochstuhl und weil Babys viel kleckern, auch gleich noch einen süßen Latz dazu. Das wird dir zusätzliche Wäsche sparen und die Mahlzeiten zu einem genussvollen Event für alle machen.
Zudem fehlen dem Säugling noch wichtige Antikörper, um sich gegen unerwünschte Stoffe in der Nahrung zur Wehr zu setzen. Das für Erwachsene ungefährliche Essen kann deshalb bei deinem Spatzen negative Auswirkungen haben, welche mitunter sehr gefährlich oder sogar lebensbedrohlich sein können. Verschaffe dir hier einen wichtigen Überblick:
Liste mit Lebensmitteln, die im ersten Lebensjahr vermieden werden sollten
Absolute No-Gos:
- Ahornsirup
- Alkohol und Koffein und Kaffee
- Fettreiche Raubfische
- Getreidesorten: Amaranth, Quinoa und Buchweizen
- Grün- und Schwarztee
- Honig
- Kaltgepresste Öle
- Kräuter mit ätherischen Ölen und scharfe Gewürze
- Milch (pur)
- Roher Fisch
- Rohes oder weichgekochtes Ei
- Zusätzliches Salz
Außerdem gibt es Lebensmittel, um die du zwar keinen riesigen Bogen machen brauchst, die aber besondere Achtsamkeit und ein gewisses Hintergrundwissen erfordern. Dabei handelt es sich um folgende Nahrungsmittel, auf die wir unten nochmal genauer eingehen:
Vorsicht ist geboten bei:
- Beeren
- Gemüse
- Hülsenfrüchte
- Milch
- Milchprodukte
- Nüsse
- Obst
- Säurehaltige Lebensmittel
- Zucker
Die Gründe, warum im ersten Lebensjahr auf diese Lebensmittel verzichtet werden sollte
- Ahornsirup
Ahornsirup kann genauso wie Honig Säuglingsbotulismus auslösen, da er das Bakterium Clostridium botulinum enthalten kann. Dies ist für die kleinen Mäuschen sehr gefährlich, da es zur Lähmung der Muskulatur und schließlich zur Atemlähmung führen kann.
- Beeren
Säuglinge können schlecht kauen, weshalb ganze Beeren nicht für sie geeignet sind. Die Gefahr, dass die Kleinen sich verschlucken, ist sehr groß. Pürierte Beeren sind deshalb die bessere und bedenkenlose Alternative.
- Eier
Rohe oder weich gekochte Eier sollte dein Baby ebenfalls nicht zu essen bekommen. Hier besteht sonst die Gefahr, dass es zu einer Salmonelleninfektion kommt.
- Fisch
Fisch kann durchaus auf dem Speiseplan deines kleinen Lieblings stehen. Beachte jedoch, dass insbesondere fettreiche Fische mit Schwermetallen belastet sein können. Insbesondere Thunfisch, Schwertfisch, Heilbutt und Hecht sollten deshalb nicht auf dem Speiseplan deines Schatzes landen. Roher Fisch ist ein ganz klares Tabu und sollte erst ab dem 5. Lebensjahr probiert werden. Als leicht verderbliches Lebensmittel birgt der Fisch ein hohes Risiko für eine ernsthafte Lebensmittelvergiftung. Außerdem solltest du Fisch immer absolut grätenfrei füttern!
- Fleisch
Babys sollten nicht ausschließlich vegetarisch ernährt werden. Es werden etwa 20 g mageres Fleisch mehrmals die Woche ab dem 5. bis 7. Lebensmonat empfohlen. Das Eisen aus Fleisch kann besser verwertet werden als das aus Getreide und Gemüse. Rohes Fleisch ist selbstverständlich tabu.
- Gemüse
Umso älter dein Schatz wird, desto mehr Gemüsesorten sind für den empfindlichen Magen geeignet. Es gibt so viele unterschiedliche Gemüsesorten, weshalb keine allgemeine Aussage darüber getroffen werden kann. Entscheidend sind jedoch Größe, Form und Konsistenz sowie das Vorkommen verschiedener potenziell schädlichen Inhaltsstoffen. Mit Karotte und Möhre machst du für den Anfang jedoch nichts falsch. Sie können bereits ab dem vierten Monat ein Bestandteil vom Brei sein.
- Getreide
Unerhitztes oder rohes Getreide sollte dein Baby im ersten Lebensjahr nicht essen. Da es schwer verdaulich ist, belastet es den Magen-Darm-Trakt und führt schlimmstenfalls zu Infektionen. Amaranth, Quinoa und Buchweizen werden auch als Pseudogetreide bezeichnet. Sie weisen verschiedene Bestandteile mit negativen Wirkungen und gehören deshalb nicht auf den Speiseplan deines Mäuschens.
- Gewürze
Gewürze sind kein generelles No-Go. Insbesondere einige Kräuter wie beispielsweise Basilikum, Thymian, Schnittlauch, Petersilie, Kerbel, Majoran, Dill, Oregano und Rosmarin eignen sich gut zum Würzen. Auf Kräuter mit ätherischen Ölen sollte verzichtet werden. Scharfe Gewürze oder starkes Würzen tut deinem Baby auf keinen Fall gut. Auch solltest du die Nahrung nicht salzen. Die Nieren deiner kleinen Maus sind noch nicht vollständig entwickelt. Zu viel Salz kann diese deshalb schädigen. Für das erste Lebensjahr wird eine Menge von 1 g Salz pro Tag empfohlen. Diese Menge nimmt dein Schatz jedoch bereits ganz unkompliziert mit der Nahrung auf.
- Honig
Honig mag für Kinder und Erwachsene sehr gesund sein, ist jedoch für Babys absolut tabu. Denn er enthält Bakterien, die bei Kleinkindern schlimmstenfalls eine lebensgefährliche Darminfektion (sogenannte Botulismus) auslösen. Hingegen musst du bei fertigem Babybrei mit Honig als Bestandteil keine Bedenken haben. Dieser wird meist sehr hoch erhitzt, sodass die Bakterien absterben.
Unser Tipp: Sprich insbesondere mit den Großeltern des kleinen Würmchens. Für sie ist Honig gesund und ein willkommenes Süßungsmittel. - Hülsenfrüchte
Erbsen und Linsen wirken blähend. Außerdem bringen sie viel Purin (Harnsäure) mit, der die Nieren deines Kindes belastet. Auch Soja ist eine Hülsenfrucht, welche gemieden werden sollte. Soja enthält Phytoöstrogene, welche eine hormonelle Wirkung aufweisen.
Kaltgepresste Öle enthalten für Babys giftige Schadstoffe, die schlimmstenfalls die noch geschwächte Leber vergiften und schädigen.
Schokolade und Kakao solltest du deinem Kleinkind allein schon aufgrund des hohen Zuckergehalts nicht zumuten. Stattdessen kannst du beispielsweise das Fruchtmark der Carob-Frucht verwenden.
Reine Kuhmilch solltest du deinem Baby im ersten Lebensjahr nicht geben. Als Getränk sind ausschließlich Ersatzmilch oder deine eigene Muttermilch geeignet . Ab welchem Zeitpunkt das Baby problemlos Milch trinken kann ist nicht hinreichend geklärt. Die Meinungen variieren zwischen dem 8. und 15. Lebensmonat.
Milch ist dennoch kein vollkommener tabu. Als Zutat im Milch-Getreide-Brei oder beim Backen und Kochen kannst du bedenkenlos Kuhmilch verwenden. 200 ml Milch pro Tag sollten jedoch nicht überschritten werden. Aber Vorsicht mit anderen Milchprodukten! Sie zählen ebenso zum Maximalverzehr an Milch. Milch hat einen sehr hohen Eiweißgehalt und kann durch einen zu hohen Verzehr die Nieren schädigen.
Ziegen-, Schafs- und Sojamilch solltest du im ersten Lebensjahr ebenso vermeiden.
Weichen Rohmilchkäse wie beispielsweise Camembert, Brie oder Mozzarella solltest du – egal von welchem Tier – vermeiden. Sie können Listerien-Bakterien enthalten und eine sogenannte Listeriose auslösen. Die Symptome sind Durchfall, Erbrechen oder Fieber.
Ganze Nüsse sind erst ab einem Alter von fünf Jahren geeignet. Vorher können sich die Kleinkinder daran verschlucken und ernsthafte Atemnot bekommen! Nussmus oder Nussmehl sind hingegen auch für Säuglinge erlaubt.
Bevor du deinem Liebling Obst zum Essen gibst, solltest du dieses schälen. Die Schale ist oftmals schwer verdaulich und oftmals kann die Schale nicht ausreichend zerkleinert werden, damit dein Schatz sich nicht verschlucken kann.
Einige Obstsorten wie Ananas oder Zitrusfrüchte enthalten viel Säure. Diese verursacht bei deinem Baby Blähungen oder Durchfall. Daher solltest du diese Obstsorten lediglich in Maßen verabreichen.
Grundsätzlich ist es ratsam, auf jedwede Art künstlichen Zucker zu verzichten. Diese Süßstoffe kann ein Kleinkind noch nicht so gut verwerten.
Wenn du dir unsicher bist, scheu dich nicht deine Hebamme zu kontaktieren. Sie kann dir mit Sicherheit einen guten Rat geben.
Wir wünschen guten Appetit!
Ist dein Baby nach dem Essen sehr erschöpft, so ist es kein Problem, wenn du es für einen Mittagsschlaf in einen kuscheligen Schlafsack packst und es im Traumland den Vormittag verarbeiten kann. Viele Babys haben jedoch gerade am Anfang oft Blähungen und Bauchschmerzen. Eine Bauchmassage oder sich ein bisschen Strampeln auf der Spieldecke kann da Abhilfe schaffen.