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27.12.2019
Sextalk & Partnerschaft

Wie verändern Kinder die Beziehung?

Die Geburt deines Babys ist sicherlich einer der schönsten Momente überhaupt. Ein neues Leben in den Händen zu halten, den Anblick zu genießen und festzustellen, dass das kleine „Würmchen“ von nun an dein ständiger Begleiter sein wird, ist wirklich atemberaubend. Ja, dein Baby stellt deine ganze Welt – und die deines Partners oder deiner Partnerin – komplett auf den Kopf. Machen wir uns also nichts vor: Auch auf eure Beziehung wird die Geburt einige ungeahnte Auswirkungen haben. In diesem Beitrag erklären wir dir, wie sich die Beziehung der meisten Paare nach der Geburt eines Babys verändert. Außerdem geben wir dir wichtige Tipps, mit denen die Partnerschaft in Schwung bleibt!

So verändert sich euer Alltag

Du wirst schnell feststellen, dass der Alltag mit Kind ein vollkommen anderer ist, als ein Leben ohne Kind. Du denkst von nun an für eine weitere Person. Du beschützt dein Kind, sorgst für dessen Wohl. Außerdem werden entweder du oder dein:e Partner:in wahrscheinlich für einige Zeit zuhause bleiben, Job hin oder her. Der Fokus liegt für die meisten dann erst einmal auf der Erziehung des Kindes. Versucht aber, eure Beziehung und die wichtige Zweisamkeit dennoch nicht aus den Augen zu verlieren! Anfangs ist es zwar schwer, die richtige Balance in die neue Tagesstruktur zu bekommen, doch das pendelt sich schneller ein, als du denkst.

Die Partnerschaft muss neu ausgerichtet werden

Die neue Herausforderung, ein Baby zu erziehen, zu lieben, mit ihm zu spielen und sich um all die seine Bedürfnisse zu kümmern, ist das größte Glück der Welt – und doch ist es mit jeder Menge Stress verbunden. Dass sich dies auf die partnerschaftliche Beziehung auswirkt, ist kein Wunder.

Viele Paare haben bereits kurz nach der Geburt keinerlei Beziehung mehr. Leider entstehen dann häufig Partnerschaften, in denen aneinander vorbei gelebt und sich gegenseitig kaum noch wahrgenommen wird. Der gesamte Fokus ist auf die Bedürfnisse des Kindes gerichtet. Dabei gehen die Vorstellungen vieler Eltern auch noch so weit auseinander, dass das Baby scheinbar eine Kluft zwischen seine Eltern treibt. Dies alles geschieht unbeabsichtigt und dennoch kann sich hierdurch viel Frust aufstauen, sodass die eine oder andere Partnerschaft an der neuen Herausforderung zerbricht. Soweit muss es jedoch nicht kommen! Es gibt viele Wege und Möglichkeiten, die Beziehung dauerhaft auf einem zufriedenstellenden Niveau zu erhalten, mehr noch – sie als Glück zu begreifen. Die Grundvoraussetzung ist allerdings, dass beide Elternteile sich darüber einig sind, die Partnerschaft auch tatsächlich erhalten zu wollen. Dann gelingt der Erhalt der bestehenden Liebe mit folgenden Tipps:

Verständnis füreinander zeigen

Die Freude über das Baby ist zweifellos riesig. Trotzdem solltet ihr nicht vergessen, dass die Geburt und besonders die Erziehung des Kindes mit Höhen und Tiefen verbunden ist. Die Vorstellungen hierüber gehen oft weit auseinander. Doch genau darüber solltest du in deiner Beziehung sprechen, und zwar ganz ohne Vorwürfe und etwaige Erwartungshaltungen. Es ist wichtig, über die eigenen Vorstellungen Klartext zu sprechen.

Eines der besten Beispiele für ein realitätsfernes Bild: Die Person, die daheim bleibt, das Kind erzieht und sich um den Haushalt kümmert, fühlt sich oftmals „minderwertig“. Zwar sind diese Aufgaben total wertvoll und müssen erledigt werden, wer aber bislang in seinem Job erfüllt war, kann möglicherweise nur schlecht mit der neuen Situation umgehen und fühlt sich durch sie unterfordert. Sieht der andere Elternteil, der weiterhin der gewohnten Arbeit nachgeht, dann nicht, wie wertvoll diese Haus- und Erziehungsarbeiten sind, verstärkt das die negativen Gefühle noch. Verständnis kann in dieser Situation Wunder bewirken. So fühlt sich der erziehende Partner oder die erziehende Partnerin stets wertgeschätzt.

Tipp: Viele Hausfrauen und Hausmänner neigen dazu, sich etwas gehen zu lassen. Die gemeinsame Beziehung wird keinen neuen Pepp verspüren, wenn du nur noch im Jogginganzug herumläufst. Wer zuhause bleibt, darf sich weiterhin stilvoll kleiden. Dies steigert obendrein das eigene Wohlbefinden und sorgt für mehr Selbstvertrauen. Beide Faktoren sind für ein Miteinander auf Augenhöhe innerhalb der Beziehung wichtig.

Zweisamkeit genießen

Zugegeben: Nachdem so ein Sprössling neun Monate lang im eigenen Bauch herangewachsen ist, tut sich der Großteil der frischgebackenen Mütter schwer damit, das Kleine aus den Augen zu lassen. Und auch viele Väter sowie nicht-gebärende Mütter möchten keine Sekunde mit ihrem Baby missen! Aus der bisherigen Zweierbeziehung wird folglich eine Dreierbeziehung, die praktisch rund um die Uhr stattfindet. Da bleibt keine Zeit mehr für Zärtlichkeiten – erst recht nicht, wenn das Baby im Elternschlafzimmer nächtigt. Die Folge ist oft Frust darüber, dass die Partnerschaft auch in sexueller Hinsicht leidet. Das ist jedoch kein Wunder. Wann soll bei einer Rund-um-die-Uhr-Betreuung des Kindes noch Zeit für Sex sein?

Wenn du deine Partnerschaft in Schwung halten möchtest und sicherstellen kannst, dass dein Baby ein paar Stunden ohne dich sicher aufgehoben ist, gönnt euch regelmäßig Zeit zu zweit. Wenn du ein stabiles familiäres Umfeld oder zuverlässige Freund:innen hast, sollte es dir nicht schwerfallen, einen geeigneten Babysitter oder eine geeignete Babysitterin zu finden. Es wird einige Zeit dauern, bis du gedanklich abschalten kannst, schließlich ist die Sorge um dein Baby stets groß. Aber du wirst sehen, dass es sich lohnt, diese regelmäßigen Auszeiten für die Beziehung zu nehmen! Geht ins Kino, gönnt euch ein leckeres Essen im Restaurant, lasst euch verwöhnen. Der Rest ergibt sich meist von selbst – es wird euch unglaublich guttun.

Den eigenen Hobbys nachgehen

Neben der Zeit zu zweit sollte jeder Elternteil sich auch Zeit nur für sich selbst nehmen können. Zeit zu zweit und für mich alleine. Das ist aber jetzt echt egoistisch gedacht. Wo bleibt denn da mein Kind? Das denkst du gerade, oder? Dieser Gedanke ist durchaus berechtigt. Allerdings sollst du nicht 20 Stunden des Tages für dich und deine:n Partner:in oder gar nur für dich selbst verplanen, sondern wenige Stunden pro Woche. Der Grund hierfür ist recht simpel. Nur wer sich regelmäßig eine Auszeit gönnt und sich Zeit für die eigenen Gedanken nimmt, erholt sich von seinem Stress und tankt neue Energie, welche wiederum wichtig für die Erziehung sowie die Partnerschaft ist. Gönnst du dir diese Auszeiten nicht und bist permanent gestresst, ist es nur eine Frage der Zeit, bis du überreizt bist – auch deinem Kind gegenüber. Eine dauerhaft angespannt Laune führt zudem dazu, dass sich Streitereien in der Beziehung immer weiter hochschaukeln und das Ende schneller naht, als euch lieb ist.

Den Gedanken des Egoismus' solltest du also hintenanstellen. Nur wenn es dir gut geht, kannst du dieses Glück auf deine:n Partner:in und auf dein Kind übertragen und dafür sorgen, dass es ihnen gut geht. Außerdem hat es einen weiteren Vorteil, wenn du allein einem Hobby deiner Wahl nachgehst: Du brauchst keinen zusätzlichen Babysitter! In der Zeit, in der du dich mit dir beschäftigst, kann sich dein Partner oder deine Partnerin um das Baby kümmern. Achtet aber unbedingt darauf, dass ihr beide eure Auszeiten bekommt

Wenn der Zug schon abgefahren ist...

Es kann die Situation eintreten, dass es dir zu spät erscheint, die Beziehung noch zu retten. Wäge in diesem Fall ab, was mehr Sinn macht – eine Trennung oder möglicherweise erstmal eine Paartherapie, mit welcher beide Elternteile einverstanden sein müssen. Wenn die Situation ausweglos erscheint, kann ein:e Therapeut:in als Außenstehende:r die Dinge neutral betrachten und wichtige Tipps geben, die der Beziehung neuen Schwung geben können, sofern beide Beteiligten der Partnerschaft an einem Strang ziehen. Siehst du selbst aber überhaupt keinen Sinn mehr in der Beziehung, solltest du einen endgültigen Entschluss fassen. Es bringt weder dir noch deinem Partner oder deiner Partnerin und schon gar nicht eurem Baby etwas, wenn ihr das Ende hinauszögert. Der Stresspegel würde hierdurch nur unermesslich steigen. Alles würde noch viel komplizierter werden und euer Baby bekäme alles hautnah mit. Sinnvoller ist in einem solchen Fall, einen klaren Schlussstrich zu ziehen und den gemeinsamen Umgang mit dem Sprössling ruhig und vor allem sachlich zu regeln. Denke daran: Das Wohl deines Babys ist das Allerwichtigste in dieser schweren Situation! An diesem Punkt ist Egoismus tatsächlich fehl am Platz.

Zoé
Zoé