Balkon, Terrasse, Hof und Garten: So machst du das Haus-Umfeld kindersicher
Wenn es um kleine Kinder geht, ist Sicherheit besonders wichtig. Nicht nur im Haus finden sich Gefahrenquellen, auch ein Balkon, eine Terrasse oder der Garten bergen potenzielle Risiken. Deshalb ist es wichtig, dass du dir bereits vor der Geburt deines Kindes Gedanken machst, wie du dein Zuhause und dessen Umgebung kindersicher gestalten kannst.
Wann solltest du damit beginnen, alles kindersicher zu machen?
Das Baby ist noch nicht geboren, doch es gibt bereits so viel zu tun und du weißt gar nicht, wo dir der Kopf steht? Du musst das für dich passende Kranken- oder Geburtshaus aussuchen, die Hebamme deines Vertrauens finden, Vorsorgetermine wahrnehmen, das Babyzimmer einrichten und dich darauf vorbereiten, unzählige Dokumente auszufüllen. Vergiss aber nicht, auf deiner Checkliste zu vermerken, was in den Außenbereichen verändert werden muss, bis der Nachwuchs auf der Welt ist!
Am Anfang einer Schwangerschaft gehen dir die Handgriffe noch leicht von der Hand. Mit jedem weiteren Monat fallen die Bewegungen und auch der durch verschiedene Aufgaben entstehende Stress schwerer, deshalb sollten Veränderungen auf der Terrasse, im Garten und im Hof rechtzeitig fertiggestellt werden. Finde dafür zunächst heraus, was im Außenbereich verändert und möglicherweise umgebaut werden muss und setze einen zeitlichen Rahmen. Manche Projekte brauchen mehrere Hände zur Fertigstellung, weshalb du auch die zeitlichen Möglichkeiten deiner Helfer:innen berücksichtigen solltest.
Unfallquelle Stufen und Kanten - so beugst du Stürzen vor
Bereits im Krabbelalter will dein Kind die Welt erkunden und lässt sich dabei auch von Höhenunterschieden nicht aufhalten. Stufen, die auf eine Terrasse führen, können schnell Stürzen herbeiführen, die im besten Fall nur mit Abschürfungen einhergehen. Sie können aber auch schnell mal gefährlich werden! Hier helfen Bretter, die eine Rampe bilden und das Überwinden der Stufen erleichtern. Du solltest allerdings darauf achten, dass diese glatt abgehobelt wurden. Nur so kannst du dir sicher sein, dass keine Holzsplitter in die Hände deines Kindes gelangen, solange es im Krabbelalter ist. Übrigens: So eine Auffahrt macht es auch leichter, das Rutschauto und andere Spielsachen ungefährdet ins Haus zu transportieren.
Schutzmaßnahmen am Gartenteich
Befindet sich in deinem Garten ein Teich, musst du auch an diesem Ort Vorkehrungen treffen. Natürlich sollte dein Nachwuchs im Kleinkindalter nicht unbeaufsichtigt den Garten erkunden, weil Kinder alles in den Mund stecken. Doch selbst während deiner Anwesenheit kann sich dein Kind schneller in Richtung Teich bewegen, als du es ihm zutraust. Kinder sind oft kreativer und erfinderischer, als wir annehmen. Wenn sie etwas wollen, finden sie auch einen Weg, um zum Ziel zu kommen. Damit deinem Nachwuchs nichts passiert, solltest du den Teich einzäunen. Es kostet zwar etwas Zeit und Geld, um alles kindersicher zu befestigen – du wirst dich anschließend aber sicherer fühlen und weißt, dass dein Kind nicht ans Wasser gelangen kann.
Sauberkeit im Hof und auf der Terrasse
Natürlich macht es einem Kind nichts aus, wenn etwas Sand oder Erde in seinen Mund gelangen. Das Immunsystem sorgt dafür, dass alle enthaltenen Keime vom Körper wieder ausgeschieden werden. Worauf du jedoch achten solltest, sind Materialien, die du auf dem Hof oder der Terrasse lagerst. Düngemittel, Holzpellets oder Chemikalien dürfen für Kinderhände nicht erreichbar sein. Deshalb solltest du diese Dinge an einem unerreichbaren Platz im Haus oder einem abschließbaren Schuppen unterbringen. Auch Werkzeuge, Fahrräder oder Schmieröle für Autos sollten deinem Nachwuchs nicht gefährlich werden können und deshalb in der Garage eingeschlossen werden.
Ich bin schon (fast) groß
Beginnt dein Kind, sich überall hochzuziehen, ist besondere Vorsicht geboten. Erwischt es die Tischdecke des Gartentisches, kommt ihm alles entgegen, was auf dem Tisch stand und es gibt doppelten Schaden. In diesem Fall helfen Halterungen, mit denen die Tischdecke an der Tischplatte festgeklemmt wird. Dadurch hängen die überstehenden Tischtuchkanten weniger tief hinunter und dein Nachwuchs hat im Krabbelalter kaum Chancen, den Stoff zu erreichen und vom Tisch zu ziehen.
Alle giftigen Pflanzen aussortieren
Weißt du, welche Pflanzen deinem Kind gefährlich werden können? Bepflanzt Du Deine Terrasse nach deinen Vorstellungen, solltest du dich informieren, welche Pflanzen frei von Giftstoffen sind. Bist du dir nicht sicher, um welche Arten es sich handelt, besorge dir einen bebilderten Ratgeber. Da dein Kind später auch Zeit allein im Garten verbringen wird, sollten keine Giftpflanzen in deinem Garten wachsen.
Regentonnen
Hast du in deinem Garten Regentonnen aufgestellt, müssen auch diese kindersicher sein. In manchen Haushalten sind diese in die Erde eingelassen, was eine besondere Unfallquelle darstellt. Bekommt das Kind den ebenerdigen Deckel der Tonne auf, kann es in die Tonne fallen und ertrinken. Deshalb müssen Regentonnen unbedingt mit einem gut schließenden Deckel versehen sein, wenn der Nachwuchs ungehindert in ihre Nähe kommen kann. Im Idealfall grenzt du das Gebiet um die Tonne ebenfalls mit einem Zaun ab, den dein Kind nicht überwinden kann.
Das Grundstück kindersicher einzäunen
Grundstücke sind in den meisten Fällen eingezäunt, doch ist die Sicherheitsvorkehrung völlig intakt? Bevor dein Kind selbstständig im Garten unterwegs sein kann, musst du die Einzäunung genauestens unter die Lupe nehmen. Sind die Grundstücksgrenzen mit Hecken bepflanzt, die ein kleiner Mensch überwinden kann, braucht es neue Ideen. Vor allem, wenn der Garten direkt an eine Straße grenzt. Dieses Projekt muss nicht ganz oben auf Deiner To-do-Liste stehen, denn Babys beginnen erst um den siebten Lebensmonat, sich krabbelnd durch die Welt zu bewegen. Ab diesem Zeitpunkt sollte das Einzäunen der Grundstücksgrenzen jedoch fertiggestellt sein.
Schutzmaßnahmen auf dem Balkon
Zugegeben: Am Anfang ist jedes Baby so klein und hilflos, sodass du kaum glauben kannst, dass es sich eines Tages selbstständig durch diese Welt bewegen wird. Doch dieser Moment kommt schneller als du denkst. Vor allem, weil der kleine Erdenbürger sehr erfinderisch ist. Er oder sie wird jede Möglichkeit nutzen, um in die Höhe zu kommen. Dazu gehört auch, über die Wände des Balkons hinauszublicken. Deshalb sollten Kleinkinder nie unbeaufsichtigt auf einem Balkon spielen. Blitzschnell sind sie auf einen Stuhl oder den Balkontisch gekrabbelt, um zu sehen, was unterhalb des Balkons geschieht. Gartenmöbel sollten zur Sicherheit nie direkt an den Wänden stehen, sondern in der Mitte des Balkons untergebracht werden. Haben die Seitenwände Lücken (wenn der Balkon von Holzwänden umgeben ist), solltest du sie auf der Innenseite verkleiden. Dafür eignet sich fester Markisenstoff, der es deinem Kind unmöglich macht, die Füße in die Zwischenräume der Latten zu setzen und die Wand hochzuklettern.
Schutz vor der Sonne beim Spielen im Freien
Steht bereits ein Sandkasten im Garten oder auf der Terrasse, muss auch an einen passenden Sonnenschutz gedacht werden. Ein kleines Sonnensegel spendet Schatten und sorgt dafür, dass die empfindliche Kinderhaut Schutz vor den UV-Strahlungen bekommt. Auch ein Sonnenschirm tut die entsprechenden Dienste. Es gibt bereits Sandkastenmodelle, in die eine stabile Öffnung für den Stiel eines Sonnenschirms eingearbeitet ist. Einige Sandkästen besitzen auch eine eigene Überdachung, die an Sommertagen Schatten spendet.
Kindersicherungen nicht vergessen
Türen sind der Klassiker, wenn es um schmerzhafte Erfahrungen im Kindesalter geht. Die angelehnte Balkon- oder Terrassentür birgt die Möglichkeit, sich die Finger im Krabbel- oder Kleinkindalter einzuklemmen. Haustiere oder Durchzug können dafür sorgen, dass Türen zum Außenbereich ungewollt zuschnappen. Ist dein Kind zu diesem Zeitpunkt dort unterwegs, kann es zu schmerzhaften Erfahrungen kommen. Um das zu vermeiden, sollten alle Türen, die zur Terrasse, auf den Balkon oder in den Garten führen, mit einer Kindersicherung versehen werden. Auch Fliegengitter im Türbereich können zum Verhängnis werden und durch den Magnetverschluss sofort wieder zuschnappen, wenn sie nur geringfügig geöffnet werden. In diesem Fall halten Türstopper eine Tür geöffnet und geben den Weg in die Außenwelt ohne weitere Gefahren frei.