Kinder können auch wie Erwachsene manchmal zu explosiven und wütenden Verhaltensweisen neigen. Wie und ob sich dein Kind wieder beruhigt, hängt aber ebenfalls mit deinem eigenen Verhalten zusammen. Der nachfolgende Ratgeber erklärt, wie du dein Kind mit gewaltfreier Kommunikation auf empathische Art beruhigen kannst.
Auf Anzeichen für Wut oder Ärger achten
Für dich kann es enorm wichtig sein, rasch zu erkennen, wann und ob dein Kind wütend ist. Gleichzeitig kannst du ihm auf diese Weise helfen, seine eigenen Emotionen bewusst anzuerkennen und besser einordnen zu können. Dieser Prozess ist wichtig, damit dein Kind auch in seinen späteren Lebensjahren seine wütenden Reaktionen versteht und einordnet. Dein wütendes Kind kann sich beispielsweise mit nonverbalen Ausdrucksweisen wie geballten Fäusten, einer angespannten Körperhaltung oder mit einem wütenden Gesichtsausdruck bemerkbar machen.
Gemeinsam Gefühle rauslassen
Kinder verunsichert es, wenn sie das Gefühl bekommen, dass ihre Emotionen nicht ernst genommen werden. Dementsprechend ist es keine gute Idee, deinem wütenden Kind einfach mitzuteilen, dass es aufhören soll zu brüllen. Empathischer ist es, deinem Kind zu sagen, dass es ganz normal ist, auch mal wütend zu sein. Zudem solltest du fragen, was ihm dabei hilft, sich ein wenig besser zu fühlen! Gemeinsam kann es sogar Freude bereiten, sich zusammen strategisch zu überlegen, wie sich die schlechte Grundstimmung vertreiben lässt. Notfalls kann sogar eine gemeinsame „Brüllminute“ dabei helfen, aufgestaute Gefühle auf befreiende Art und Weise loszulassen.
Über Folgen wütender Impulse aufklären
Dein Kind begreift oftmals nicht im vollen Ausmaß die Tragweite seines Handels. So ist es nur natürlich, wenn es seine Grenzen austesten möchte und (noch) nicht weiß, was Recht und Unrecht bedeutet. Aber: dies sollte kein Freifahrtschein sein, um beispielsweise wütend um sich zu schlagen. Anstatt aber dein Kind zu rügen, solltest du ihm empathisch die Folgen seines Handels aufzeigen. Etwa: „Deine Schwester zu schlagen, wenn du wütend bist, macht sie sehr traurig und ist daher keine Lösung.“ Auf diese Weise kann sich dein Kind nicht nur beruhigen, sondern auch wichtige Lektionen für das weitere Leben lernen: nämlich, dass solche Handlungen anderen Menschen wehtun und daher vermieden werden sollten.
Gesagtes wiederholen lassen
Wütende Kinder neigen dazu, Grenzen zu überschreiten und erst recht rumzutoben. Doch anstatt selbst genervt zu reagieren, bietet sich eine andere Herangehensweise an: lass dein Kind das Gesagte wiederholen. So prägt es sich nicht nur besser deine Nachricht ein, sondern reflektiert das eigene Handeln umso mehr. Dies bildet eine wichtige Basis dafür, dein wütendes Kind schnell wieder zu beruhigen.
Über Gefühle reden und auch mal eine Auszeit nehmen
Was ist zu tun, wenn es dir auf einmal alles zu viel wird? Idealerweise nimmst du dir dann selbst erst einmal eine Auszeit, ehe du mit deinem Kind sprichst. Wichtig bleibt, dein Kind dazu anzuregen, über seine Gefühlswelt offen und ehrlich zu reden. Dies kannst du beispielsweise bewerkstelligen, indem du sagst: „Mir wird gerade alles zu viel. Ich möchte mich jetzt fünf Minuten hinsetzen und alles Doofe einmal beim Ein- und Ausatmen loslassen. Möchtest du mitmachen?“ Ein toller Nebeneffekt: Du beziehst dein Kind aktiv spielerisch in deine „Pause“ ein und regst es in ruhiger Manier dazu an, seine Wut herauszulassen.
Körperlichen Kontakt durch Umarmungen anbieten
Umarmungen können auf ganz natürliche Weise wütende Kinder beruhigen. Sie schaffen Nähe und erzeugen ein Gefühl des Zusammenhalts. Anschließend fällt es erheblich leichter, eine Diskussion zu beginnen und die Situation entspannter zu gestalten.
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