Ein Baumhaus – das ist der Traum vieler Kinder und oftmals auch ihrer Eltern. Schließlich verspricht es jede Menge Spaß beim Spielen und ist eine tolle Kulisse für Kindergeburtstage, Übernachtungspartys & Co. Wenn du einen Garten mit einem geeigneten Baum zur Verfügung hast, solltest du dir diese Gelegenheit daher nicht entgehen lassen! Gemeinsam mit deinen Kindern kannst du das Baumhaus nach dem eigenen Geschmack konzipieren und dekorieren. So erhalten sie ihre eigene kleine Spielhöhle und du findest einen ruhigen Rückzugsort, um dich im Grünen zu entspannen. So ein Baumhaus ist schlichtweg ein Zugewinn für die ganze Familie. Hier erfährst du, wie es gelingt!
Wo darf ein Baumhaus gebaut werden?
Ein Baumhaus zu bauen ist oft eine spontane Idee, die ebenso spontan umgesetzt wird. Jedoch kann das zu Problemen führen, denn eine gewisse Planung vorab ist nicht nur für die Sicherheit unverzichtbar. Auch in rechtlicher Hinsicht stellen sich einige Fragen. Falls du das Baumhaus auf einem Grundstück bauen möchtest, welches dir nicht gehört oder nur gemietet ist, musst du dir vom jeweiligen Besitzer oder der jeweiligen Besitzerin eine Genehmigung einholen. Bei einem Mietverhältnis ist das zwar nicht immer notwendig, aber dennoch zu empfehlen, um keine Konflikte zu riskieren. Falls das Baumhaus sehr nah an einem anderen Grundstück gebaut werden soll, holst du dir am besten auch die Erlaubnis der Nachbar:innen ein. All diese Zusagen sollten dir schriftlich vorliegen, sodass du im Streitfall beweisen kannst, dass alle mit dem Baumhaus einverstanden war.
Soll es hingegen auf einem eigenen Grundstück gebaut werden, genießt du mehr Entscheidungsfreiheit. Jedoch kann auch ein Baumhaus unter Umständen eine Baugenehmigung erfordern. Das solltest du also vor dem Bau prüfen und bei der Planung berücksichtigen. Zuletzt muss natürlich der Baum selbst geeignet sein, damit das Baumhaus sicher steht. Du siehst: Auf den zweiten Blick ist dieses Vorhaben etwas komplizierter, als oftmals gedacht – davon solltest du dich aber nicht abschrecken lassen, denn der Aufwand lohnt sich.
Sicherheit ist beim Baumhaus das A und O
Ein Baumhaus befindet sich oft in einer gewissen Höhe und stellt damit vor allem für kleinere oder sehr wagemutige Kinder eine Absturzgefahr dar. Grundlegende Vorkehrungen wie ein Geländer sind daher wichtig, um die Sicherheit des Spielhauses zu erhöhen. Noch besser ist es aber, das Baumhaus in eher geringer Höhe zu installieren, sodass bei einem potenziellen Sturz keine schlimmeren Folgen zu befürchten sind. Das erleichtert zugleich das Hinein- und Herausklettern oder auch die Einrichtung, Wartung & Co. Ein Baumhaus muss also nicht immer hoch oben in der Krone sitzen, sondern es kann auch weiter unten eine tolle Ergänzung im Garten sein. Empfohlen werden bei der Höhe gemeinhin rund eineinhalb bis zwei Meter. Weitere wichtige Sicherheitsregeln lauten:
- Das Baumhaus und der Baum selbst müssen stabil genug sein, um Lasten wie Möbel oder eben mehrere spielende Kinder zu tragen.
- Türen solltest du so einbauen, dass sie nach innen geöffnet werden, damit kein Kind beim Spielen herausfallen kann. Aber auch Geländer rund um die Plattform sind als zusätzliche Sicherheit zu empfehlen.
- Die Treppe oder Leiter zum Baumhaus muss kindergeeignet sein und ausreichend Möglichkeiten zum Festhalten bieten.
- Nutze wetterbeständige Materialien, damit das Baumhaus auch nach vielen Jahren seine Stabilität behält. Dennoch darf sich darin niemand bei Gewitter oder Sturm aufhalten!
- Um eventuelle Stürze zusätzlich abzufedern, kannst du auf dem Boden unter dem Baumhaus einen weichen Untergrund anbringen wie Holzspäne oder aufgehäufte Erde.
Die rechtlichen Grundlagen sowie die Sicherheit bestimmen also schon zu gewissen Teilen darüber, wie du das Baumhaus gestalten kannst – und wo eventuelle Grenzen liegen. Aber was musst du beim Bau noch beachten?
Tipps für den Baumhaus-Bau
Innerhalb dieser Grenze genießen deine Kinder und du viel Gestaltungsfreiheit, wenn es um das Aussehen, die Größe, die Aufteilung oder die Einrichtung des Baumhauses geht. Ein gewisses handwerkliches Geschick und bauliches Grundwissen ist aber natürlich erforderlich, um ein stabiles sowie professionell anmutendes Baumhaus zu errichten. Gegebenenfalls lohnt es sich also, dir fachmännische Hilfe zu suchen, beispielsweise durch Freund:innen oder durch eine Dienstleistung. Je nach Alter des Nachwuchses solltest du sie zudem innerhalb ihrer Möglichkeiten in den Bau einbinden. So macht das Projekt allen Beteiligten noch mehr Spaß und die Kinder werden umso stolzer auf ihr „selbstgebautes“ Baumhaus sein!
Zu Beginn dieses Prozesses steht also ein Konzept: Du musst einen geeigneten Baum aussuchen und mit den Kindern überlegen, wie das Baumhaus aussehen soll. Dieses Konzept muss stets individuell an den jeweiligen Baum angepasst werden. Daraufhin suchst du die notwendigen Materialien sowie Werkzeuge zusammen und schon kann der Baumhaus-Bau losgehen! Um den Baum zu schützen und die Sicherheit des Spielhauses zu gewährleisten, gelten dabei folgende Grundregeln:
- Der Baum braucht eine große Astgabel mit einem Winkel von etwa 45 bis 90 Grad, damit das Baumhaus stabil stehen kann.
- Der Ast muss dick genug sein, um die Last zu tragen, und das Holz muss in stabilem Zustand sein. Gut geeignet sind oft Birnen- oder Apfelbäume.
- Zudem sollte sich der ausgewählte Ast im Wind so wenig wie möglich bewegen. Auch darf er nicht drohen, mit anderen Gegenständen, Ästen & Co. zu kollidieren.
- Er muss also auch vom Wohnhaus weit genug entfernt sein, damit bei einem eventuellen Sturmschaden am Baumhaus kein größerer Schaden am Hauptgebäude entsteht.
- Der Baum darf beim Spielhaus-Bau nicht beschädigt werden. Die Holzbalken & Co. werden also schonend um die Äste konstruiert sowie befestigt, zum Beispiel per Klemmtechnik.
Findest du hingegen keinen geeigneten Platz für ein klassisches Baumhaus, kannst du auch Alternativen wie ein Spielhaus auf Stelzen zwischen mehreren Bäumen in Erwägung ziehen. Eine Lösung, welche die Kleinen trotzdem begeistert, findest du auf jeden Fall. Vielfältige Ideen sowie Bauanleitungen gibt es zum Beispiel im Internet.
Einrichtungsideen für das Spielhaus
Es lohnt sich zudem, schon vor dem Baubeginn zumindest ein grobes Konzept für die Gestaltung und Einrichtung zu erstellen. Das gilt sowohl für den Außen- als auch für den Innenbereich des Baumhauses. Je besser du weißt, welche Personen dieses schlussendlich wie nutzen wollen, desto genauer kannst du die Größe, den Grundriss & Co. an diese Wünsche anpassen. Außen ist nicht nur die Sicherheit wichtig – beispielsweise durch ein Geländer – sondern Kinder begeistern sich meist auch für spielerische Highlights wie einen Seilzug oder eine eigene Türglocke. Solche liebevollen Details machen das Baumhaus noch spannender und aus ihrer Sicht noch „cooler“.
Dasselbe gilt im Innenbereich. Hier wünschen sich die Kinder meist ein typisches Haus, nur eben auf ihre Körpergröße angepasst. Es soll zum Beispiel ein Wohnzimmer oder einen Essbereich mit Tisch und Sitzgelegenheiten im Kleinformat erhalten. Oft erfreuen sich dabei bunte Farben großer Beliebtheit, auch bei anderen Einrichtungsgegenständen vom Vorhang bis zur Spielküche. Weitere beliebte Einrichtungsideen für ein Baumhaus sind zum Beispiel:
- Bastelecke
- Decken und Kissen
- Hängematten/-sessel
- Malecke
- Sitzsäcke
- Stauraum (Schränke, Regale,…)
- Teppiche
Vor allem bei den Spielsachen gilt es also, die Einrichtung an das Alter und die Interessen der Kinder anzupassen. Immer wieder kannst du bewusst auch Veränderungen im Baumhaus vornehmen, natürlich in Absprache mit den Kleinen, beispielsweise wenn diese älter geworden sind und sich ihre Interessen gewandelt haben. Es lohnt sich daher, schon beim Bau auch an die Zukunft zu denken und das Baumhaus so zu konzipieren, dass es von den Kindern noch genutzt werden kann, wenn diese älter und größer sind – oder von den Eltern, sozusagen als Hobbyraum. Achte daher auf ausreichend hohe Wände und auf Türen sowie Sitzmöbel, die groß genug sind, damit auch Erwachsene im Baumhaus Platz finden. Manchmal ist das für die Aufsicht der Kinder wichtig, manchmal für gemeinsame Beschäftigungen und manchmal einfach für ein bisschen Ruhe allein oder als Paar, wenn die Kinder schlafen. Und als i-Tüpfelchen kannst du eine Stromversorgung des Baumhauses in Erwägung ziehen, beispielsweise durch kleine Solarzellen. Dann genießen der Nachwuchs und du selbst noch mehr Gestaltungsfreiheit, beispielsweise bei der Beleuchtung.
Extra-Tipp: Um das Baumhaus sauber zu halten, ist ein akkubetriebener Handstaubsauger die beste Lösung. Viele Kinder freuen sich sogar, wenn sie diesen verwenden dürfen – so wird das Putzen sprichwörtlich zum Kinderspiel.