WÄHLE DEINEN GRATIS WANDSTICKER
09.03.2020
Gesundheit

Coronavirus & Co. - Was du als Schwangere unbedingt über Infektionen wissen musst!

Momentan vergeht kein Tag ohne neue Nachrichten rund um das weltweit verbreitete Corona-Virus. Landesweit ist die Verunsicherung groß und es ist schwierig, die Gefahr richtig einzuschätzen. Für schwangere Frauen ist die Situation besonders heikel und die Sorge doppelt so groß, schließlich geht es auch um das Wohl des ungeborenen Kindes. Zeit für ein paar Informationen rund um das Thema Infektionen!

Die gute Nachricht zuerst

Um nicht in Angst und Panik zu verfallen, solltest du einige Dinge wissen. Eine Infektion mit SARS-CoV2, so wird das Coronavirus im Fachjargon genannt, verläuft in den meisten Fällen eher leicht und nur in wenigen Fällen schwer. Szenarien, in denen die Erkrankung tödlich endet, betreffen vor allem ältere Menschen und solche mit Vorerkrankungen. Dennoch hat es auch schon einige Todesfälle bei jungen und gesunden Menschen gegeben - besonders unter den Ungeimpften. Auf die leichte Schulter nehmen solltest du die Sache also besser nicht!

Warum deine Sorgen berechtigt sind

Als schwangere Frau ist die Ausgangslage für dich ohnehin eine andere. Eine weltweite Pandemie ist nicht gerade ein schöner Start in die eigentlich wunderbare Zeit der Schwangerschaft und deine Angst um das Wohl deines Babys ist grundsätzlich natürlich berechtigt und nachvollziehbar. Der junge Organismus, der in deinem Bauch heranwächst, ist nämlich sensibel und empfindlich. Die Kreisläufe von Mutter und Kind sind durch die Nabelschnur miteinander verbunden und grundsätzlich solltest du davon ausgehen, dass sämtliche Stoffe und Substanzen, die in deinen Stoffwechsel gelangen auch den deines Kindes erreichen können. Das gilt leider auch für potenziell gefährliche Eindringlinge wie Keime, Bakterien und Viren. Detaillierte Informationen darüber, wie die Verbindung zwischen mütterlichem und fetalem Kreislauf funktioniert und wie eure Körper während der Schwangerschaft zusammenarbeiten, findest du unter anderem hier: "Nabelschnur" & hier: "Medikamente in der Schwangerschaft".

Das musst du wissen!

Laut aktuellem Forschungsstand ist das Risiko eines schweren Krankheitsverlaufs nach einer Ansteckung mit dem Corona-Virus bei Schwangeren, ähnlich wie bei einer Grippe mit Influenza-Viren, höher als bei nicht schwangeren Frauen. Besonders häufig wurde dies bei Schwangeren im während des letzten Trimesters festgestellt. Auch hier gilt: Schwere Verläufe erleiden vermehrt diejenigen, welche mit Vorerkrankungen oder anderen Risikofaktoren, wie zum Beispiel starkem Übergewicht, zu kämpfen haben. Dadurch kann es außerdem zu Schwangerschaftskomplikationen und Frühgeburten kommen. Letzteres ist bislang aber nur eine Vermutung und konnte noch nicht sicher mit der Infektion in Verbindung gebracht werden. Es gibt allerdings auch gute Nachrichten: Bisher sind keine Fälle ermittelt worden, bei denen eine Übertragung von SARS-CoV2 auf das ungeborene Baby stattgefunden hat. Die kleinen Sprösslinge kommen trotz Infektion der Mutter stets gesund und munter auf die Welt! Und auch beim Stillen brauchst du dir keine Sorgen machen - es gibt zwar vereinzelte Fälle, in welchen sich die Kleinen darüber angesteckt haben, jedoch immer über die Atemluft und nie über die Muttermilch. Heißt also: Du kannst das Risiko, deinen kleinen Liebling anzustecken, deutlich mildern, indem du eine FFP2- oder vergleichbare Maske trägst! Auch sonst gibt es einige Maßnahmen, an die du dich halten und so die Gefahr einer Ansteckung minimieren kannst:

Was kannst du tun, um dich und dein Baby zu schützen?

Nichts ist für werdende Mütter schlimmer, als das Gefühl einer Bedrohung für den Nachwuchs. Besonders schwierig ist die Situation, wenn es sich dabei um eine abstrakte und unsichtbare Gefahr wie Krankheitserreger handelt. Dennoch gibt es ein paar Dinge, die du tun kannst, um dein Baby und dich zu schützen. Idealerweise sind Schwangere gegen die Grippe (Influenza) bereits geimpft, damit sie nicht zeitgleich an beiden Infektionen erkranken können. Falls du zu Beginn der Schwangerschaft noch keine Grippeimpfung erhalten hast, solltest du das unbedingt so schnell wie möglich nachholen. Die allgemeinen Vorsichtsmaßnahmen, die du treffen kannst, sind im Wesentlichen die Gleichen, wie beim Schutz vor herkömmlichen Grippe-Viren:

  • Handhygiene: Mit den Händen hast du permanenten Kontakt zu deiner Umgebung. Wenn sie nicht grade frisch gewaschen sind, solltest du unbedingt auf Augenreiben, Nasekratzen oder Nägelkauen verzichten. Fass dir einfach so wenig wie möglich ins Gesicht. Das gilt besonders, wenn du an öffentlichen Orten bist. Vor allem auf harten und glatten Oberflächen können Keime einige Zeit überdauern.

  • Orte mit Infektionsgefahr: Orte mit erhöhter Ansteckungsgefahr sind: Großraumbüros, Supermärkte, Wartezimmer bei Ärzt:innen, öffentliche Verkehrsmittel, Fahrkarten- und Geldautomaten, Fitnessstudios und Fahrstühle. Versuche diese und ähnliche Orte so gut es geht zu umgehen!

  • Menschenmengen meiden: Großveranstaltungen wie Konzerte, Fußballspiele, Karnevalsveranstaltungen, Diskotheken, Messen und Ähnliches sind allein aufgrund der Menge an möglichen Überträger:innen nicht optimal. Je enger der Kontakt mit anderen ist, desto größer ist automatisch auch das Infektionsrisiko. Momentan sind die Besuche dieser Orte zwar sowieso nicht möglich, doch behalte diese Information im Hinterkopf für die Zeit, in der alles wieder relativ uneingeschränkt zugänglich ist!

  • Kontakt mit Infizierten: Sollte jemand in deinem Bekannt:innenkreis Symptome einer Erkältung oder Fieber aufweisen, ist es ratsam, der Person erstmal nicht zu nah zu kommen. Am besten mindestens ein bis zwei Meter Abstand halten und nach dem Berühren von Gegenständen die Hände waschen!

  • Begrüßung lieber mit Worten: Wie du siehst, sind die Hände ein entscheidendes Medium bei der Krankheitsübertragung. Auch wenn es eigentlich die Höflichkeit gebietet, solltest du auf das Händeschütteln besser nicht eingehen. Suboptimal sind in der aktuellen pandemischen Lage auch Umarmungen zur Begrüßung. Wesentlich sicherer sind da ein Lächeln oder - wenn es wirklich eine Berührung sein soll - ein Anstoßen der Fußspitzen oder Ellenbogen.

  • Mundschutz und Masken: Das Tragen eines Mundschutzes verhindert es nach aktuellen Erkenntnissen nicht vollständig, angesteckt zu werden. Generell ist ein 100%iger Schutz leider nicht möglich. Bestmöglich schützt du dich allerdings, wenn du eine FFP2-Maske oder ein ähnlich schützendes Modell trägst. Eine medizinische Maske ist zwar auch gut, bewahrt aber eher deine Mitmenschen als dich vor einer Infektion. Was du beim Tragen jeder Art von Maske aber unbedingt beachten solltest, ist, dass du sie richtig trägst, sprich: über Mund UND Nase.

  • Impfen und Boostern lassen: Wissenschaftler:innen sind sich inzwischen einig, dass der einzige Weg aus dieser Pandemie heraus der ist, die Herdenimmunität zu erreichen. Das bedeutet, dass eine bestimmte Impfquote erreicht werden muss. Dafür ist es wichtig, dass jede und jeder einzelne einen Teil dazu beiträgt. So verringerst du die Gefahr der Verbreitung und dein eigenes Risiko, einen schweren Verlauf zu erleiden. Dabei solltest du außerdem nicht vergessen, dass der Impfschutz nach ein paar Monaten an Wirkung verliert und du dich (laut aktuellem Stand) nach 5-6 Monaten boostern lassen solltest, um den vollen Schutz aufrechtzuerhalten.

Welche Infektionen sind noch gefährlich

Grundsätzlich gibt es eine Reihe von Infektionen, die bei Nicht-Schwangeren meistens ohne Komplikationen verlaufen, bei werdenden Müttern aber zur Gefahr werden können. Im schlimmsten Fall kann es sogar zu einer Früh- oder Fehlgeburt kommen. Glücklicherweise sind die Infektionen, die für das Kleine lebensbedrohlich sind, in Deutschland selten geworden. Das haben wir Impfungen, dem hohen Hygienestandard und unserer guten medizinischen Versorgung zu verdanken. Trotzdem findest du hier einige Erreger, die eine erhöhte Gefahr für dein Kind sein können: 

  • Bakterien: Listerien, Treponema pallidum (Syphilis), B-Streptokokken, Gonokokken (Tripper), Chlamydien

  • Viren: Röteln, Zytomegalie-Virus,, Parvovirus B19 (Ringröteln), Hepatitis-Viren, HIV, Varizella-Zoster-Virus (Windpocken-Virus), Herpes-Virus, humane Papillom-Viren, Mumps- und Masern Virus, Coxsackie-B Virus

  • Parasiten: Toxoplasma gondii (Toxoplasmose)

Es ist jedoch nicht zwangsläufig so, dass sich das Kind bei einer Ansteckung der Mutter ebenfalls infiziert. Wahrscheinlichkeit und Stärke der Auswirkungen hängen unter anderem vom Stadium der Schwangerschaft und der Frage, ob es sich um eine Erstinfektion handelt, ab. 

In der Ruhe liegt die Kraft

Du hast zwar gerade wirklich eine ganze Menge beunruhigender Informationen erhalten, aber trotzdem lautet die wichtigste Maßnahme, dich nicht völlig verrückt zu machen. Egal, ob altbekannte Grippe oder Corona - Hysterie ist keine angemessene Reaktion. Nachlässig solltest du aber ebenso wenig sein. Beachte einfach die Vorsichtsmaßnahmen und wende dich bei ungewöhnlichen Symptomen an den Arzt oder die Ärztin deines Vertrauens. Wir wünschen dir einen gesunden Schwangerschaftsverlauf und hoffen, dass die neun Monate als aufregendes und schönes Kapitel in deine Geschichte eingehen und nicht als Quarantäne im Krankenzimmer! 

Finn
Finn