In den ersten Lebenswochen schlafen Babys beinahe unentwegt und überall. 16 bis 18 Stunden am Tag sind hier in Summe keine Seltenheit. Doch nicht nur die Stunden verringern sich mit beinahe jedem Lebenstag zusehends, sondern auch die Ansprüche an das Schlafumfeld werden häufig höher. Einige Babys scheinen eine Art Tiefen-Entspannungs-Knopf zu haben. Sobald sie müde werden, wünschen sie sich quengelnd oder schreiend in eine gewohnte Umgebung – und schon fallen ihnen die Augen zu. Andere wiederum brauchen feste Riten und bestimmte Plätze. So gibt es Babys, die ihren Mittagsschlaf am liebsten ebenfalls im Bett verbringen und nur dort auf zwei bis drei Stunden erholsame Mittagssiesta kommen. Worauf es bei der Einrichtung des Schlafplatzes ankommt, verrät dieser Ratgeber.
Stubenwagen & Beistellbett - der beste Platz für die ersten Wochen
Die meisten Experten raten in den ersten Lebensmonaten dazu, Babys in Stubenwagen und Beistellbett schlafen zu lassen. Das habe einen positiven, psychologischen Effekt auf Eltern und Kinder. Gerade frischgebackene Eltern beruhigt es oft ungemein, wenn sie direkten Sichtkontakt mit ihren Babys haben. Diesen kann kein technisches Hilfsmittel, wie etwa ein Babyphone mit Kamera, ersetzen. Stillende Mütter profitieren gerade nachts davon, wenn das Kind im Beistellbett schläft. Nach dem Stillen kommen meist Baby und Mutter wieder vergleichsweise schnell zur Ruhe.
Zudem fühlen sich die meisten Kinder in Stubenwagen und Beistellbett besonders wohl, weil diese Schlafstätten platzmäßig deutlich reduzierter sind. Für das Neugeborene hat das den Effekt, sich geboren und eingehüllt zu fühlen – auch wenn es genügend Platz hat, um sich zu strecken und zu recken. Wichtig: Selbst wenn viele Eltern dazu neigen, den Schlafplatz des Kindes kuschlig weich ausstaffieren zu wollen, legen die Experten der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung unter Kindergesundheit-info.de dagegen ein Veto ein, denn: Plüschweiches Material, das ein zu großes Bett verkleinern sollte, könnte für das Baby gefährlich werden. Verheddert sich das Baby darin, könnte dies zu Wärmestau und Atemnot führen.
Tipp → Unruhige Kinder profitieren von einer Wiege als Schlafstätte. Diese sollte im Idealfall aus dem natürlichen Rohstoff Holz bestehen und mit einer guten Matratze ausgestattet werden. Darauf ruht das Kind und kann seicht in den Schlaf gewogen werden.
Das Babybett: Darauf ist bei Konstruktion und Matratzenwahl zu achten
Die Standardmaße eines Babybetts liegen bei 60 x 120 oder 70 x 140 Zentimeter. Diese Maßangabe bezieht sich auf die Liegefläche des Betts. In der Regel kaufen frischgebackene Eltern ein Bett in der kleineren Ausführung, das sie nutzen können bis das Kind etwa drei Jahre alt ist. Ein größeres Bett lässt sich vor allem dann bis zum Grundschulalter nutzen, wenn es sich zum Juniorbett umbauen lässt. Ob das möglich ist, ist abhängig von der Konstruktion und von der Belastbarkeit.
Lattenrost und Matratze gehören zu den Grundbausteinen eines jeden Babybetts – unabhängig davon, wie das Drumherum aussieht. Wichtig bei der Wahl des Lattenrostes ist ein stabiles Modell mit einem Lattenabstand von höchstens sechs Zentimetern. Die Matratze muss luftdurchlässig sein, sollte aber nicht zu weich sein. Besonders beliebt ist aktuell die Babybetten-Matratze „Lara Plus“ von Betten.de. Die Matratze ist geeignet für Kinder unter 25 Kilogramm, was bedeutet, dass die Matratze bis zum Grundschulalter gewichtsmäßig halten könnte. Bei der beliebten Babymatratze handelt es sich um eine Wendematratze – mit Naturkautschuk an der einen und Kokoskautschuk an der anderen Seite. Komfort-Vlies im Inneren der Matratze sorgt für den nötigen Temperaturausgleich.
Mit Blick auf die Konstruktion besteht ein Babybett meist aus zwei vollflächigen Seitenwänden an den kurzen Seiten. Die langen Seiten bestehen aus den berühmten „Gittern“, die dem Babybett auch den Namen „Gitterbett“ einbrachten. Diese Gitter gibt es in der dünnen, runden Ausführung oder in Lattenoptik, die eher an einen Zaun erinnern. Ein wichtiges Detail ist, dass sich eine oder zwei Latten von den Eltern herausmontieren lassen. Das ist zu dem Zeitpunkt wichtig, wenn das Kind selbstständig aufsteht und läuft und damit auch die Gefahr besteht, dass es durch eine kindliche Kletteraktion das Babybett über das Gitter verlassen möchte. Wer das Babybett zum Juniorbett umfunktionieren möchte, sollte auf umbaubare Seitenteile achten.
Die Bundesarbeitsgemeinschaft „Mehr Sicherheit für Kinder e.V.“ gibt unter Kindersicherheit.de Tipps zu den wichtigsten Maßen rund ums Babybett. Befinden sich Lattenrost und Matratze auf der untersten Stufe, muss mindestens ein Abstand von 60 Zentimetern zwischen Oberkante und Bettenboden sein. So kann verhindert werden, dass Kleinkinder darüber klettern. 30 Zentimeter sind das Mindestmaß, wenn sich das Bett auf der oberste Stufe befindet. Zwischen Bettrahmen und Matratze sollten höchstens vier Zentimeter Luft sein; zwischen den Gitterstäben sollte 4,5 bis 6,6 Zentimeter Platz sein.
Ein Schlafsack ist die sicherste Wahl
Am sichersten schläft ein Baby in einem Schlafsack. Je nach Außentemperatur kann dieser warm gefüttert oder luftig-leicht sein. Zudem kann das Babyoutfit darunter entsprechend angepasst werden. Ein kurzärmliger Body kann reichen, wenn es ohnehin heiß ist. Die beste Wahl ist der Schlafsack übrigens vor allem aus diesen Gründen: Der Schlafsack hält warm – auch wenn das Baby strampelt und nachts in Bewegung ist, um die Eindrücke des Tages zu verarbeiten. Es wird den Schlafsack also nicht los und läuft damit auch nicht Gefahr, aufgedeckt im Bett zu liegen und kalte Beinchen zu bekommen.
Um Babys einen geruhsamen Schlaf zu ermöglichen, ist es übrigens sinnvoll, über diese Einschlafhilfen beim Baby Bescheid zu wissen. Dabei geht es nicht etwa um Außergewöhnliches, sondern um eine grundsätzlich positiv empfundene Schlafsituation, um eine aktive Tagesgestaltung und um Rituale, die das Zubettgehen erleichtern. Zu den beliebtesten Einschlafritualen gehören feste Abläufe, die Sicherheit schaffen, eine Babymassage, die entspannt, Lieder, Reime und Geschichten.