Sicherer Stich: Was Eltern beim Ohren stechen und Kinderschmuck beachten sollten
Glückssteinchen, Herzchen oder Disney Motive – es gibt eine riesige Auswahl an besonderen Kinderschmuck. Aber ab wann dürfen die kleinen Ohrläppchen gestochen werden und was sollten Eltern dabei beherzigen? In diesem Artikel erhältst du alle relevanten Informationen dazu.
Kinderschmuck und ihre Besonderheiten
Schmuck zu verschenken, hat immer eine große Bedeutung. Das gilt für Groß und Klein. Das Beste daran ist, dass du damit deinem kleinen Spatzen eine große Freude machst, die ewig in Erinnerung bleibt. Kinderschmuck bringt Kinderaugen garantiert zum Strahlen, unabhängig davon, ob es:
- farbenfrohe Ringe,
- Ohrringe,
- Armbänder,
- Ketten oder Anhänger mit lustigen Motiven sind.
Eltern sollten vorab in Kenntnis bringen, ob ihr Nachwuchs gegen gewisse Edelmetalle allergisch reagiert. Daher ist es sinnvoll, vorher beim Facharzt oder einem Allergologen vorbeizuschauen, um einen Allergietest zu machen. Wenn das abgeklärt ist, steht einem Schmuckstück für das Kind nichts mehr im Wege.
Ab wann darf ich meinem Kind die Ohren stechen lassen?
Dieses Thema ist in vielen Elternforen sehr umstritten und nicht eindeutig zu beantworten. Es existiert keine rechtliche Grundlage oder explizierte Vorgaben vom Kinderarzt. Der Berufsverband für Kinder und Jugendliche (BCKJ) empfiehlt jedoch erst ab dem 14. Lebensjahr die Ohrläppchen stechen zu lassen. Trotz dessen liegt die Entscheidung letztendlich im Ermessen der Eltern. Diese Vor- und Nachteile können dabei helfen:
Vorteile:
- Frühe Akzeptanz: Kinder können das Ohrlochstechen in jungen Jahren als normal ansehen und vergessen den Schmerz relativ schnell.
- Schnelle Eingewöhnung: Viele Mädchen, die sich erst in der Pubertät stechen lassen haben, sind nicht am Ohrschmuck gewöhnt und benötigen mehr Zeit, um sich damit zurechtzufinden.
Nachteile
- Infektionsgefahr: Manchmal reagiert der Nachwuchs sehr empfindlich auf das Stechen und verspürt danach ständig den Drang, die Ohrstecher abzunehmen. Das wiederum kann zu einer Infektion führen, wenn die Stifte dauern, herausgenommen werden und sich das Gewebe nicht mehr in Ruhe regenerieren kann.
Tipps für das Ohrlöcher-Stechen bei deinem Liebling
Kinder sind individuell und haben verschiedene Auffassungsgaben. Daher gibt es unterschiedliche Ansätze, um dieses Vorhaben anzugehen. Du kennst deinen Schatz am besten und weißt daher in der Regel, was angebracht ist und was nicht. Diese Tipps können dafür unterstützend sein.
- Fragen oder feststellen, ob die Ohrlöcher gewollt sind: Wenn dein Schatz bereits in der Lage ist zu verstehen, ist es entscheidend, dass dein Nachwuchs ausdrücklich einverstanden ist. Idealerweise hat dein Liebling den Wunsch nach Ohrringen sogar selbst mehrmals geäußert.
- Den Ablauf kindgerecht schildern: Die Vorgehensweise solltest du im Voraus ruhig und sachlich besprechen. Es ist ebenfalls essenziell zu erwähnen, dass das Ohrlochstechen ein wenig zwicken oder schmerzen kann, ohne dabei jedoch Angst zu erzeugen.
- Haare und Kleidung: Besonders bei Kindern mit langen Haaren ist eine Frisur, bei der die Ohren leicht zugänglich, praktisch. Dafür ist ein Pferdeschwanz ideal geeignet. Lockere Kleidung, die den Hals frei lässt, erleichtert ebenfalls das Stechen der Ohrlöcher. Eine Terminvereinbarung oder zumindest ein kurzer Anruf im Voraus stellt sicher, dass ausreichend Zeit für einen ruhigen Ablauf zur Verfügung steht.
- Einen Tagesplan haben: Wähle eine Uhrzeit, zu der dein Kind normalerweise wach und ausgeruht ist. Um die Aufregung zu minimieren, kann es hilfreich sein, das Ohrlochstechen als Teil eines gemeinsamen Stadtbummels zu integrieren. Erst kurz vor dem nach Hause gehen kannst du nachfragen, ob es immer noch Lust hat, heute die heiß ersehnten Ohrlöcher zu stechen.
- Nachbehandlung: Nach dem Ohrlochstechen ist es essenziell, die Stichkanäle zu pflegen. Das Antiseptikum muss mindestens zweimal täglich aufgetragen werden, um Entzündungen zu vermeiden. Außerdem ist es wichtig sicherzustellen, dass die frisch eingesetzten Erststecker nicht mit schmutzigen Fingern berührt werden. Informiere dich über die Dauer, wie lange die Pflegelotion auftragen muss, und des Zeitpunkts, wann die Erststecker gegen andere ausgetauscht werden können.
Piercingstudio oder Juwelier?
Als Nächstes stellt sich die Frage, wo das Ganze stattfinden soll. Du kannst sowohl zum Piercer als auch beim Juwelier deiner Maus die Ohren stechen lassen. Erkundige dich jedoch immer, ob die Ohrlöcher wirklich gestochen und nicht geschossen werden, da das Schießen leichter zu Entzündungen und zur Bildung von Narbengewebe führen kann.
- Piercer: Piercer sind erfahren im Umgang mit weichem Körpergewebe und können Ohrlöcher ohne größere Komplikationen stechen. Sie haben oft Erfahrung mit Knorpelpiercings wie Helix- oder Traguspiercings. Allerdings kann ein Piercingstudio für manche Kinder einschüchternd wirken, da sie mit sterilen Einmalnadeln arbeiten.
- Juweliere: Juweliere verwenden in der Regel sterile Durchstechsysteme, die nahezu geräusch- und schmerzfrei sind. Dies hat sich besonders bei Kindern als effektive Methode erwiesen. Allerdings haben sie möglicherweise weniger Erfahrung mit komplexeren Piercings.
Selbstverständlich liegt auch hier die Entscheidung ganz bei dir, wo du deinen Schatz die Ohren durchstechen lassen möchtest. Achte dabei, dass hygienische Standards eingehalten werden und die Umgebung professionell und sauber ist.
Schlussfolgerung
Das erste Schmuckstück ist etwas ganz Besonderes. Sei es das Armband, der Ring oder die Ohrringe – es sieht einfach bezaubernd und hinreißend aus. Bei den Mäusen, die zum ersten Mal sich die Ohren durchstechen lassen, ist das alles noch mal viel aufregender. Das gilt für sowohl für die Eltern als auch für das Kind. Deswegen ist es von Bedeutung, möglichst viele Daten zu sammeln, bevor der Vorgang beginnt. Die Sicherheit und die Gesundheit deines Nachwuchses stehen dabei immer an erster Stelle. Letztendlich liegt die Wahl bei den Eltern, aber die Gesundheit und das Glück des Kindes sollten stets im Mittelpunkt stehen.