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16.05.2021
Geburt

Sternengucker-Babys - 5 Fakten zur Geburtsposition

So bezaubernd die Beschreibung "Sternengucker-Baby" auch klingt - leider ist sie etwas beschönigend, wenn man bedenkt, was sich letztlich dahinter verbirgt. Dennoch hat sie ihre Berechtigung! Die Geburt von kleinen Sternenguckern und Sternenguckerinnen ist zwar komplizierter, jedoch kein Grund im Leben nicht nach den Sternen zu greifen und unsere Welt beim Tragen niedlicher Baby Outfits zu erkunden. Hier erfährst du, was es mit der speziellen Geburtslage auf sich hat!

Was sind Sternengucker-Babys?

Während du fleißig die Erstausstattung zusammenstellst, ist auch dein Kleines ganz schön aktiv: In der neunmonatigen Zeit, die sie in der Gebärmutter verbringen, drehen und wenden sich Babys einige Male hin und her. So weit, so normal. Rückt der Geburtstermin aber immer näher, versucht dein Sprössling seinen Teil zu einer problemlosen Entbindung beizutragen. Hierzu rutscht er circa ab der 34. Schwangerschaftswoche immer tiefer Richtung Becken und dreht dabei den Kopf nach unten. Auf diese Art kann das Becken am einfachsten passiert werden und die Verletzungsgefahr ist dabei so gering wie möglich.

Diese Körperhaltung nehmen die meisten Babys bis zum Zeitpunkt der Geburt instinktiv ein. Allerdings gibt es manchmal Fälle, in denen dieses Vorhaben misslingt und die sogenannte vordere Hinterhauptslage nicht erreicht wird. Eine dieser Abweichungen ist die hintere Hinterhauptslage, die auch als Sternengucker-Lage bezeichnet wird. Sie bezieht ihren Namen aus der Tatsache, dass das Baby nicht wie geplant mit dem Hinterkopf nach oben, sondern mit dem Gesicht nach oben zeigend zur Welt kommt. Sie schauen also, sobald sie da Licht der Welt erblicken, zu den Sternen. 

Wie liegen Sterngucker-Babys im Bauch?

Bei den kleinen Sternenguckern und Sternguckerinnen ist die Ausrichtung des Körpers nicht grundsätzlich falsch, lediglich die Blickrichtung stimmt nicht. Der Kopf zeigt - genau wie er es soll - nach unten. Allerdings schaut das Kind in Richtung der Bauchdecke und nicht zur Wirbelsäule, wie es eigentlich richtig wäre. Doch wie erkennt man die Sternengucker:innen?

Während der Schwangerschaft ist es möglich, die momentane Lage zu ertasten oder per Ultraschall zu ermitteln. Eine zuverlässige Aussage kann dadurch aber leider nicht getroffen werden, da sich viele Babys erst kurz vor oder sogar noch während der Geburt in die korrekte Position begeben. Gewissheit gibt es folglich erst bei der Entbindung. Statistisch betrachtet kommen ungefähr 0,5% bis 1% aller Babys als Sternengucker oder Sternenguckerin zur Welt.   

Warum kann die Geburt komplizierter sein?

Bei der optimalen vorderen Hinterhauptslage ist es dem Kind möglich, den Kopf in den Nacken zu legen, während es den Weg durch den Geburtskanal zurücklegt. Dadurch macht es seinen Durchmesser möglichst klein und der Widerstand wird ebenfalls gering, was eine komplikationsfreie Geburt begünstigt. In der Sternengucker-Position ist es ihm dagegen nur möglich, den Kopf auf das Kinn zu legen. Durchmesser und Widerstand sind folglich größer und die Entbindung schwieriger. Daraus resultierend kommt es oft zu einer Verlängerung der Geburtsdauer und größeren Schmerzen für die Mutter. . 

Wie kommt es zur Sternengucker-Lage?

Generell gibt es einige Faktoren, welche die unvorteilhafte Haltung begünstigen können, sie aber nicht unbedingt zur Folge haben. Dazu zählen:

  • Durch eine überdurchschnittliche Körpergröße des Babys hat es in der Gebärmutter nur wenig Platz und die Sternengucker-Lage ist am bequemsten. Ebenso tendieren Sprösslinge mit einem geringen Gewicht dazu.

  • Gutartige Wucherungen in der Gebärmutter, sogenannte Myome, können den Platz für den Nachwuchs verkleinern, wodurch die besondere Geburtsposition eingenommen wird. 

  • Bei der Mutter können eine Beckenfehlstellung, eine verkürzte Nabelschnur, eine sogenannte Vorderwandplazenta sowie ständiges Sitzen über einen langen Zeitraum ebenfalls Risikofaktoren für die hintere Hinterhauptslage bilden. 

Was tun bei Komplikationen?

Noch vor bzw. während der Geburt gibt es einige Maßnahmen, mit denen Komplikationen verhindert werden können. So kann das Baby vor der Entbindung beispielsweise durch Wechsellagerung in Bewegung gebracht werden. Das abwechselnde Liegen auf der rechten und linken Seite unterstützt das Knöpfchen beim Einnehmen der optimalen Position. Während des Geburtsprozesses kann der Arzt oder die Ärztin unter Umständen den Kopf mit der Hand etwas drehen. Das gelingt am besten, wenn die Wehen schwach sind und das Kind eher klein ist. In Extremfällen kann jedoch auch ein Notkaiserschnitt erforderlich werden. Die Wahrscheinlichkeit dafür ist bei Babys am größten, die im Vergleich zum Becken der Mutter besonders groß sind, und das Risiko eines gefährlichen Geburtsstillstandes vorliegt. 

Gibt es Folgeschäden für Sternengucker-Kinder?

Diese Frage lässt sich eher mit einem Nein beantworten, denn die Situation der Sternengucker-Lage beeinflusst in erster Linie den Geburtsprozess und weniger direkt die körperliche Verfassung des Babys. Erwiesen ist allerdings, dass in besagten Fällen medizinische Hilfsmittel wie Saugglocken und Geburtszangen eingesetzt werden, die wiederum im Zusammenhang mit bestimmten Folgesymptomen diskutiert werden. Dazu zählen zum Beispiel Entwicklungsverzögerungen, das KISS-Syndrom, Fehlhaltungen, Dreimonatskoliken oder Schlaflosigkeit. Letzterem lässt sich aber effektiv mit Einschlafhilfen entgegenwirken. Gut nachweisbar sind dagegen mögliche Folgeschäden für Mütter, denn der Beckenboden wird bei Sternengucker-Babys stärker belastet als ursprünglich vorgesehen. Dementsprechend sollten Betroffene nach der Geburt auf gute Rückbildungsmaßnahmen Wert legen. 

Finn
Finn
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