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07.08.2019
Geburt

Wassergeburt - Vorteile, Risiken und Ablauf! Eine entspannte Alternative?

Es gibt so viele unterschiedliche Geburtsmethoden, sodass Frau als Schwangere schon einmal den Überblick verlieren kann, oder? Hast du vielleicht mit der herkömmlichen Kreißsaal-Geburt abgeschlossen und bist jetzt auf der Suche nach einer Geburtsalternative? Dann kommt eventuell die Wassergeburt für dich in Frage, die auch als sanfter Geburtsweg bezeichnet wird. Bevor du jetzt Handtücher einpackst und die Badewanne vorbereiten möchtest, solltest du dir jedoch über den Ablauf und die möglichen Risiken dieser Geburtsmethode im Klaren sein. Wir fassen für dich zusammen!

Wie läuft eine Wassergeburt eigentlich ab?

Sicherlich hast du dich schon einmal mit einer Wassergeburt beschäftigt. In zahlreichen Filmen findet diese Geburtsmethode schließlich ihren Platz, außerdem haben sich zahlreiche Stars und Sternchen für diese Variante der sanften Geburt entschieden. Doch was passiert dabei eigentlich wirklich, ganz unverblümt? Und musst du als Schwangere die ganze Zeit im Wasser liegen bleiben?

Wie du die Sache mit der Wassergeburt handhabst, bleibt dir selbst überlassen. Einige Schwangere nutzen das warme Becken, mit einer Wassertemperatur zwischen 36 und 38 Grad, ausschließlich zur Entspannung bei den einleitenden Wehen. Das Kind wird dann aber, in der Austreibungsphase, im Kreißsaal oder im eigenen Bett geboren. Natürlich kann die Wassergeburt aber auch im klassischen Sinne vollzogen werden, sodass der Sprössling das Licht der Welt unter Wasser erblickt und dir anschließend auf den Bauch gelegt wird.

Das Geburtsbecken ist in jedem Fall groß genug, um dort jede erwünschte Geburtsstellung einzunehmen. Seile, feste Tücher oder Griffe ermöglichen es dir darin, dich festzuhalten. Sobald es mit der Eröffnungsphase losgeht, wirst du im Becken Platz nehmen. Dabei hilft dir das warme Wasser sehr gut dabei, dich zu entspannen. Du kannst das Becken nach den Eröffnungswehen nochmals verlassen. Oft ist das sogar nötig, da das warme Wasser dazu beitragen kann, die Eröffnungswehen vollkommen einzudämmen oder gar verschwinden zu lassen. Sollte dies der Fall sein, legst du nach einer halben Stunde eine kleine Pause außerhalb des Beckens ein und betrittst dieses wieder, wenn die Austreibungsphase beginnt.

Kommt das Kind dann unter Wasser zur Welt, legen es dir die Geburtshelfer sofort auf den Bauch. Damit das Baby nicht auskühlt, wird es ab und an mit warmem Wasser übergossen. Die Nabelschnur wird noch im Geburtsbecken durchtrennt. Auch die Nachgeburt findet in einigen Fällen noch im Wasser statt, was kein Problem darstellt.

Nachdem du deinen Sprössling im Geburtsbecken willkommen geheißen hast, solltest du das Wasser jedoch wieder verlassen. Aufgrund der Geburtswunden besteht nämlich die Gefahr einer Infektion.  

Kommt eine solche Geburt für mich in Frage?

Eine entspannte Geburt im Wasser – damit nehmen die werdenden Mamas nicht selten Vorlieb. Solltest du auch Interesse daran haben, dein Kind auf diese Weise zur Welt zu bringen, müssen einige Kriterien erfüllt sein. Deine Schwangerschaft sollte problemlos verlaufen sein, außerdem kann eine Wassergeburt frühestens ab der 36. Schwangerschaftswoche stattfinden. Weitere Kriterien, die eine Geburt im Wasser ausschließen, sind etwa:

  • du bist schwanger mit Mehrlingen
  • dein Baby steckt in einer komplizierten Geburtslage
  • dein Baby hat auffällige Herztöne
  • deine früheren Schwangerschaften haben Geburtskomplikationen aufgewiesen
  • du leidest unter Bluthochdruck, Diabetes oder anderen Vorerkrankungen
  • du hast "grünes Fruchtwasser", das einen starken Anteil an Mekonium (erste Darmentleerung des Neugeborenen) hat
  • du hast eine Frühgeburt

 

Ziehst du eine Wassergeburt mit ihren Vor- und Nachteilen in Betracht, solltest du unbedingt mit deinem Arzt sprechen. Dieser kann dir dann, aufgrund deines Gesundheitszustandes und des Gesundheitszustandes deines Kindes, mitteilen, ob eine Geburt im Wasser möglich ist.

Was ist mit der medizinischen Versorgung im Wasser?

Eine Wassergeburt kann niemals ohne medizinische Hilfe stattfinden. Dein Partner kann natürlich am Beckenrand des Geburtsbeckens sitzen und dich während der kompletten Geburt begleiten, jedoch sollten mindestens zwei weitere Geburtshelfer anwesend sein, um dich im Notfall aus dem Becken heben zu können. Bezüglich der medizinischen Überwachung unter Wasser musst du dir keine Sorgen machen: Sowohl die Wehenstärke als auch die Herztöne deines Sprösslings können dank wasserfesten Kardiotokographen kontinuierlich überwacht werden!

Im Übrigen kann sogar ein Dammschnitt im Geburtsbecken durchgeführt werden. Da es sich bei der Wassergeburt jedoch um eine sehr sanfte Geburtsmethode handelt, ist dies in den meisten Fällen nicht einmal nötig.

Welche Risiken muss ich bei der Wassergeburt befürchten?

Eine Wassergeburt fordert ein wenig Vorbereitung, sodass sie spontan eher nicht möglich ist. In jedem Fall sollte die behandelnde Hebamme vorab die richtigen Maßnahmen treffen, wie etwa das Geburtsbecken anlegen und gesundheitlich alles abklären. Sind die Vorbereitungen dann in trockenen Tüchern, gibt es wenige Kritikpunkte, die gegen eine Geburt im Wasser sprechen. Wichtig ist natürlich, dass du alle gesundheitlichen Kriterien erfüllst und somit keine Gefahr für dich und deinen Sprössling bestehen kann.

Dennoch muss gesagt werden, dass Kritiker der Wassergeburt beispielsweise mit diesen Nachteilen gegen eine solche Geburtsvariante sprechen:

  • eine spontane PDA ist im Wasser nicht möglich
  • die hygienischen Standards im Wasser können das Infektionsrisiko leicht erhöhen
  • deine Hebamme und der eventuelle Arzt können nicht so schnell eingreifen und sind nicht so ausgiebig ausgestattet, wie es im Kreissaal der Fall wäre.

 

Wenn die Nachteile der Wassergeburt dich erschrecken, solltest du aber auch die Vorteile dieser Geburtsmethode einsehen!

Was sind die Vorteile dieser Geburtsmethode?

Der wohl größte Vorteil der Wassergeburt liegt in jedem Fall darin, dass du sehr entspannt sein wirst. Die heimelige Atmosphäre und das warme Wasser tragen dazu bei, dass du viel weniger Schmerzen haben wirst und leichter abschalten kannst. Das ist nicht nur gut für dich, sondern auch für dein Baby. Schließlich kann dein Sprössling vom warmen Fruchtwasser stressfrei in das warme Badewasser gelangen und dabei kaum einen Unterschied merken!

Weiterhin bietet die Geburt im Wasser dir auch die Möglichkeit, selbstbestimmt zu gebären. Deine Hebamme und die anderen Anwesenden sind zwar immer in Reichweite, doch dient das Becken auch als Barriere zwischen euch. Du kannst jede mögliche Stellung bei der Geburt einnehmen und deine Privatsphäre im warmen Wasser schätzen.

Als weiterer Vorteil der Wassergeburt muss angeführt werden, dass es hierbei seltener zu einem Dammriss kommt. Deine Muskulatur ist im Wasser viel entspannter, während auch das Gewebe durchaus weich wird. Du wirst einen leichteren Pressdrang verspüren, was zusätzliche Schmerzen lindert.

Wenn du an einem weiteren Artikel über die Vor- & Nachteile einer Wassergeburt  interessiert bist, dann  >> hier klicken <<.

Zoé
Zoé