Viele junge Eltern kennen es: sie wechseln die Windel ihres Lieblings und entdecken gerötete oder gereizte Stellen am Babypo. Diese Hautreizung ist ein Hinweis auf Windeldermatitis, ein Ausschlag im Windelbereich, welcher in diesem Alter häufig vorkommt. Aber keine Panik, es gibt genügend einfache Tricks und Hausmittel, wie du die Situation ruckzuck wieder in den Griff bekommst!
Was ist Windeldermatitis?
Windeldermatitis bezeichnet eine Entzündung der Haut im Windelbereich. Es ist eine der häufigsten Hauterkrankungen bei Säuglingen und Kleinkindern.
Im Gegensatz zu Windelsoor ist die Windeldermatitis durch Bakterien verursacht. Bei Windelsoor handelt es sich hingegen um eine Pilzinfektion. Beide lassen sich optisch unterscheiden, da bei Windelsoor zusätzlich rötliche Pusteln auftauchen, welche eine rote Stelle in der Mitte aufweisen.
Ursachen für Windeldermatitis gibt es verschiedene. Die Ursache sind Bakterien auf der zarten Haut des Babypos. Trotz häufigen Wickelns bleiben kleine Reste Urins auf diesem zurück. Dieser kleine Rest wird durch Bakterien zersetzt und es bleibt Ammoniak auf der Haut zurück. Als Base reizt es die empfindliche Haut und führt zu einem wunden Babypo. Auch die Ernährung ist eine Ursache für Windeldermatitis. Sowohl die stillende Mutter, aber auch das Baby sollten den Verzehr von säurehaltigen Lebensmitteln möglichst gering halten. Säurehaltige Lebensmittel sind beispielsweise Zitrusfrüchte oder auch Fruchtsäfte.
Zuletzt stehen auch Pflegeprodukte bzw. Reinigungsprodukte im Verdacht, eine negative Wirkung auf die Haut der kleinen Spatzen zu haben und somit Windeldermatitis zu begünstigen.
Das Symptom von Windeldermatitis ist natürlich der wunde Babypo. Dieser ist flächenhaft stark gerötet und wund. Oftmals kannst du auch eine leichte Wärme der geröteten und meist leicht geschwollenen Stelle erfühlen. Solch eine Entzündung der Haut juckt deinen Schatz natürlich und verursacht Schmerzen. Begleitende Symptome können deshalb auch Appetitlosigkeit und dauerhaftes Schreien sein.
Der wunde Ausschlag kann sich auch von den Genitalien bis hin zum Unterbauch und den Oberschenkeln ziehen.
7 Tipps gegen Windeldermatitis:
1. Der Babypopo liebt die Freiheit!
Für viele Babys ist es eine riesige Freude, mit dem nackten Popo durch die Wohnung zu spazieren. Und wenn die Windeldermatitis mal wieder Einzug erhalten hat, ist die frische Luft sogar äußerst heilsam für den kleinen Po. Lass dein Mäuschen also so oft wie möglich halbnackt durch die Wohnung krabbeln und die Welt erkunden.
2. Eigene Ernährung zeitweise umstellen
Zwar leiden Stillkinder weniger oft unter der sogenannten Windeldermatitis, dennoch können auch über die Muttermilch Nährstoffe übertragen werden, auf welche dein Baby allergisch reagieren kann. Zitrusfrüchte und allerlei weiteres Obst, wie etwa Erdbeeren, werden von dem Neuankömmling noch nicht so gut vertragen. Deshalb sollte auch Mama während der Stillzeit auf die Leckereien verzichten. Auch von Multivitaminpräparaten solltest du vorerst die Finger lassen, diese können ebenfalls zu den Hautreizungen am Popo deines Kindes führen.
3. Weniger ist mehr
Reines Wasser ohne Seife wird jetzt dein liebster Begleiter, wenn es um die sanfte Reinigung geht. Cremes, Seifen und insbesondere Feuchttücher können den empfindlichen Säureschutzmantel der Haut stören und der Auslöser für Windeldermatitis sein. Achte beim Kauf von Baby-Pflegeprodukten vor allem darauf, dass auf Duftstoffe verzichtet wird. Auch solltest du die niedliche Babykleidung nicht mit Waschmittel oder Weichspüler waschen.
4. Häufige, aber sanfte Reinigung
Gerade die kleinen Spatzen entleeren ihre Blase sehr häufig und auch sonst haben sie einen vielbeschäftigten Darm. Sobald du mitbekommst, dass sich die Windel gefüllt hat, ist sie unbedingt zu wechseln. Das häufige Wechseln verhindert Wärmestauung und Feuchtigkeit, welche die Hauptursache für Windeldermatitis sind. Auch wenn ihr gerade länger unterwegs seid, ist es wichtig, die Windel zu wechseln. Damit du das ganz bequem auch außer Haus machen kannst, empfehlen wir eine hübsche Windeltasche.
Auch beim Wickeln kannst du dem kleinen Po viel Gutes tun, indem du diesen sanft reinigst. Hierfür eignet sich lauwarmes Wasser gerne auch mit ein wenig Öl am besten. Die wunden Stellen sind sehr empfindlich, weshalb du starkes Reiben vermeiden solltest. Zum Schluss ist es sehr wichtig, dass der Po trocken in der Windel verpackt wird, damit kein Feuchtraum entsteht. Am besten nimmst du ein weiches Handtuch und tupfst den Babypo damit trocken.
Auch wenn Cremes keine gute Idee sind, so gibt es eine Ausnahme. Wundschutzcremes mit Zink helfen bei der Heilung, da diese entzündungshemmend wirken.
5. Hausmittel für schnelle Hilfe
Ist der Popo bereits wund, musst du nicht direkt zur Apotheke oder in den Drogeriemarkt laufen. Deinem Baby ist jetzt auch mit natürlichen Ölen und Salben geholfen. Versuche es doch einmal mit Sonnenblumen- oder Rapsöl. Diese Öle kannst du mit einem sauberen Wattepad auftragen.
6. Auf gewohnte Babyprodukte zurückgreifen
Du hast vor kurzem Windeln einer anderen Marke gekauft? Benutzt du seit geraumer Zeit eine andere Creme oder eine neue Waschlotion? Vielleicht gab es die gewohnten Windeln auch gerade nicht zu kaufen und ihr habt jetzt eine neue Sorte. Die Umstellung auf ein neues Produkt kann in manchen Fällen zu Windeldermatitis führen. Greife also lieber zu den altbewährten Produkten und tu somit auch dem Babypopo einen Gefallen!
7. Muttermilch als natürliches Wundmittel
Manchmal sind es vor allen Dingen die natürlichen Hilfsmittel, die als Alternative zu industriellen Salben verwendet werden können. Bei einem wunden Po kannst du deine Muttermilch als wohltuendes Heilmittel einsetzen. Diese enthält nämlich viele reichhaltige Fette und Immunglobuline. Gib deinem Baby zweimal am Tag großzügig die Milch auf die betroffenen Stellen und lass sie anschließend etwas antrocknen, am besten ohne Windel!
Du hast bereits viele Tipps, Tricks und Hausmittel angewandt, jedoch verabschiedet sich die Windeldermatitis nicht? Nach drei bis vier Tagen des wunden Ausschlags am Babypo solltest du einen Arzt oder eine Ärztin aufsuchen. Weiterhin kann dir auch die Hebamme oder der Geburtshelfer mit Rat und Tat zur Seite stehen. Du solltest aber wissen, dass viele Babys von dem wunden Po betroffen sind und dies keine schwerwiegende Erkrankung ist. Um eine schlimme Allergie jedoch ausschließen zu können, solltest du den Arzt oder die Ärztin befragen.