Die ersten Schritte auf den kleinen Füßchen sind definitiv ein Meilenstein im jungen Leben deines Kindes und sicherlich auch für dich. Die für uns Erwachsene so selbstverständliche Fähigkeit ist für Babys ein gewaltiger Entwicklungsschritt. Zwar ist der Drang aufrecht zu gehen in den Genen fest einprogrammiert, dennoch muss dein Kleines einiges an Aufwand aufbringen, um Laufen zu lernen.
Ein kleiner Kraftakt
Die ersten Schritte sind die Summe vieler Einzelprozesse, die der junge Organismus zum ersten Mal abrufen muss. Das Balancieren, die richtige Verlagerung des Gewichtes und die Kontrolle von Kraft und Schwung in den Beinen muss einstudiert werden. Die Muskeln müssen außerdem eine gewisse Mindestgröße erreicht haben, damit sie den Anforderungen gerecht werden. Der erste Schritt ist dann das Hochziehen an einem Stuhl, Geländer oder Ähnlichem. Als nächstes lernt dein Kind sich an den Möbeln entlang zu hangeln. Sobald es genug Sicherheit gewonnen hat, wird es sich zutrauen, die Stütze loszulassen und versuchen freihändig zu laufen. Wahrscheinlich wird dein kleiner Sprössling einige Sekunden später verdutzt auf dem Po landen und sich darüber wundern, was er gerade vollbracht hat. Der Wille und die Neugier die Umgebung im aufrechten Gang zu erkunden ist allerdings so gewaltig, dass dein Kind immer weiter und weiter üben wird und schon kurz darauf das erste Mal ohne Hilfe in deine Arme laufen kann.
Wann fangen Kinder an zu laufen
In der Regel unternehmen Kinder in dem Zeitraum ihres ersten Geburtstags ihre ersten Gehversuche. Da jedes Kind aber eine individuelle Entwicklung durchläuft, kann es dabei durchaus Abweichungen geben. Faszinierend ist besonders die tiefe Verankerung des aufrechten Gehens in den menschlichen Genen. Betrachtet man die Entwicklung von Babys, so wird klar, dass bereits sehr früh der Grundstein für dieses evolutionär so bedeutende Talent gelegt wird:
1. Schon in der 8. Schwangerschaftswoche fängt dein Baby an, im Mutterleib mit den Armen und Beinen zu rudern. Eine Art erstes Training für deren spätere Funktion.
2. Wenige Wochen nach der Geburt beginnt es zu strampeln und es wirkt manchmal fast, als würde es in der Luft schon loslaufen wollen.
3. Ein paar Monate später kann das Kleine schon in deinem Schoß stehen während es sich an deinen Händen festhält. Teilweise geht es immer wieder in die Hocke oder hüpft ein wenig. Mit dieser Übung wird die Beinmuskulatur gestärkt.
4. Nach circa acht Monaten ist der Körper dann so kräftig, dass dein Kind sich an Dingen in Umgebung hochziehen und zum ersten Mal selbstständig stehen kann.
5. Ungefähr ab dem 10. Monat ist dein Sprössling dann richtig auf den Geschmack gekommen und hangelt sich abenteuerlustig an Möbeln und Geländern entlang. Frei durch den Raum bewegen funktioniert auch, allerdings muss dabei Händchen gehalten werden.
6. Jetzt dauert es nicht mehr lange bis die ersten freihändigen Schritte folgen!
Wie du dein Kind unterstützen kannst
Als Elternteil bist du sicherlich mächtig stolz, wenn dein Kind die ersten Schritte macht. Je eher das passiert, desto größer die Freude - erzwingen solltest du dabei allerdings nichts! Ein paar Maßnahmen kannst du jedoch trotzdem ergreifen:
1. Laufen wie von selbst
Eigentlich benötigt dein Baby nicht viel Unterstützung, um Laufen zu lernen. Ermutigung und Lob sind sicher nicht verkehrt, jedoch sollest du dich mit deinen Erwartungen zurückhalten. Jedes Kind ist anders und das beim Laufen sowohl Frühstarter als auch Spätentwickler dabei sind, ist vollkommen normal.
2. Safety first
Womit du deinem Nachwuchs schon eher einen Gefallen tust, ist auf seine Sicherheit zu achten. Denn für eine gefahrenfreie Umgebung kann es selbst nicht sorgen. In der Phase des Laufenlernens sollten die Möbel möglichst kippsicher sein, scharfe Ecken und Kanten gepolstert und Stolperfallen, wie zum Beispiel Kabel, aus dem Weg geräumt werden. Tischdecken können ebenfalls zu Gefahr werden, wenn dein Baby versucht, sich daran hochzuziehen.
3. Gut, besser, barfuß
Damit dein Baby sich nicht erkältet, solltest du im Winter rutschfeste „Stoppersocken“ besorgen. Am besten läuft es sich allerdings barfuß. Das gilt sowohl für die Balance und Stabilität als auch für die Entwicklung der allgemeinen Fuß- und Beingesundheit.
4. Check Point Baby
Sobald sich dein Kind allein auf den Weg macht, kannst du ihm das Üben etwas erleichtern, indem du es nicht einfach in den offenen Raum hineinlaufen lässt, sondern einen stabilen Hocker, Stuhl oder ein Sitzkissen in die Nähe legst. Es ist schließlich unwahrscheinlich, dass es direkt mehrere Meter am Stück zurücklegt, ohne sich abstützen zu müssen.
5. Lauflernhilfen sind nicht notwendig
Vom aktuellen Trend der Lauflernhilfen solltest du dich nicht beirren lassen. Expert*innen sind sich einig, dass diese die natürliche Laufentwicklung behindern, da sie Rücken und Wirbelsäule in eine ungesunde Haltung bringen und die Muskulatur falsch belasten. Des Weiteren bringen sie auch ein gewisses Gefahrenpotenzial mit sich, da Kinder damit schnell Fahrt aufnehmen und leicht umkippen oder Absätze und Treppen herunterstürzen können.