Schreiend durch die Nacht? Warum dein Baby nicht schläft und was du dagegen tun kannst
Nach der Geburt gerät der Schlafrhythmus der Eltern gehörig durcheinander. Denn mit dem Neugeborenen zieht ein neues Familienmitglied ins Haus ein, das nachts noch nicht durchschläft. Vielleicht weißt du manchmal nicht, warum genau dein Baby nicht einschlafen kann. Du kannst ganz beruhigt sein: es besteht meistens kein Grund zur Sorge, da ganz natürliche Ursachen für die temporären Schlafstörungen deines Babys verantwortlich sind.
Die häufigsten Gründe, warum dein Baby schlecht schläft
In erster Linie schlafen kleine Kinder schlecht, weil sie von den Eltern getrennt sind. Diese allabendliche Trennung fällt insbesondere kleinen Säuglingen schwer, die mehr noch als ältere Kinder auf körperlichen Kontakt zu den Eltern angewiesen sind. Sie haben noch nicht die Sicherheit zu wissen, dass es sich bei der nächtlichen Trennung bloß um eine vorübergehende Verabschiedung bis zum nächsten Morgen handelt.
Ebenso kann eine Krankheit dafür sorgen, dass dein kleiner Liebling nicht wie gewohnt friedlich in seinem Bettchen schlummert. In diesem Fall solltest du für zusätzliche Einschlafhilfen sorgen, und, bei ernsten Beschwerden, mit deinem Säugling zum Arzt gehen. Eine weitaus banalere Ursache für die Schlafprobleme deines Babys lässt sich auf Entwicklungsschübe zurückführen. Diese Entwicklungssprünge sind für heranwachsende Kleinkinder im ersten Lebensjahr vollkommen normal. Schließlich lernt dein Kind die neue Welt um sich herum kennen, wächst und erlernt neue Fähigkeiten. Dies alles kann für dein Baby sehr anstrengend sein. Manche Kinder reagieren sehr sensibel auf diese Belastung, was sich unter anderem in Schlafstörungen manifestiert.
So kann dein Säugling nachts besser ein- und durchschlafen
Vorab gilt es zu betonen, dass die nachfolgenden Ratschläge nicht als universell gültige Tipps verstanden werden können und sollen. Denn jedes Kind hat andere Bedürfnisse – während dem einen Baby diese Rituale helfen, brauchen andere Babys vielleicht etwas ganz anderes. Probiere die genannten Dinge einfach aus – dann wirst du schnell feststellen, welche Einschlafhilfen deinem Baby guttun und welche nicht:
- An erster Stelle für einen guten Schlaf steht ein sicherer Schlafplatz. Falls dein Baby im eigenen Bettchen nicht schlafen kann, ist es durchaus legitim, es mit ins elterliche Bett einziehen zu lassen. Wichtig ist hier nicht, ob das Baby schon in den ersten Monaten im eigenen Bett durchschlafen kann. Vielmehr kommt es darauf an, wo sich dein Säugling sicher und geborgen fühlt.
- Falls du dein Kind von Beginn an im eigenen Bett schlafen lassen möchtest, solltest du bereit sein, auch nachts für deinen Sprössling da zu sein. Falls dein Baby aufwacht und weint, solltest du hingehen und es tröstend in den Arm nehmen. Zwar kann dies am Beginn ganz schön anstrengend sein, doch auf lange Sicht dazu beitragen, dass dein Baby schneller im eigenen Bett durchschläft.
- Du solltest deinem Baby so früh wie möglich beibringen, dass auf jede Trennung auch ein liebevolles Wiedersehen folgt. Wie das geht? Beispielsweise mit dem beliebten “Kuckuck“-Spiel: Wenn du dir ein Handtuch über den Kopf legst, bist du für wenige Sekunden aus dem Blickfeld deines Babys verschwunden. Kurze Abschiede kannst du aber beispielsweise auch üben, indem du kurz nicht da bist, sodass dein Baby bei deinem Partner bleibt. Vergiss aber nie, „auf Wiedersehen“ zu sagen. Nur auf diese Weise lernt dein Säugling irgendwann zu verstehen, dass du dich verabschiedest – doch immer wieder zu ihm zurückkehrst.
- Auch ein festes Einschlafritual kann deinem Sprössling von klein auf helfen, schneller zur nächtlichen Ruhe zu kommen. Welches Ritual für dich und dein Baby am besten geeignet ist, das solltest du ausprobieren. Viele Eltern lieben es, dem Nachwuchs eine Gute-Nacht-Geschichte vorzulesen. Andere singen ein Schlaflied. Wiederum andere schauen gemeinsame Fotos an. Ebenso bereiten ganz einfache und selbstverständliche Dinge wie das abendliche Wickeln und Zähne putzen das Baby aufs Bettchen vor. Achte jedoch darauf, deinen Säugling bis zu seinem dritten Lebensjahr von jeglichen elektronischen Unterhaltungsmedien fernzuhalten. Sie sind sehr reizüberflutend und können deinen Nachwuchs verstören, sodass er noch größere Einschlafprobleme bekommt.
Was tun, wenn die Schlafprobleme nicht verschwinden?
Manchmal lassen sich die Schlafprobleme leider nicht mit Ritualen oder körperlicher Nähe lösen. Sei es, weil eine Krankheit oder schwere familiäre Krisen dahinterstecken. Daher: Zögere in diesem Fall nicht, schnell Hilfe zu suchen! Du kannst dich guten Gewissens in jeder größeren Stadt an sogenannte „Schreiambulanzen“ wenden, welche sich den Schlafstörungen deines Sprösslings annehmen. Es gibt aber auch Psychotherapeuten, die sich auf Säuglings- oder Kleinkindprobleme spezialisiert haben. Auch in Familienzentren bekommst du Hilfe sowie Beratungs- und Vermittlungsangebote. Beziehe auf jeden Fall deinen Partner mit ein, damit auch er auf dem neusten Stand ist.