Insbesondere in den letzten Schwangerschaftsmonaten sollten die Autofahrten auf ein Minimum reduziert und auf lange Autofahrten gänzlich verzichtet werden. Der Verzicht gelingt jedoch nicht immer. In diesem Artikel erfährst du deshalb, wie du Gefahren für dich und dein ungeborenes Kind minimierst, indem du dich beispielsweise richtig anschnallst und dein Lenkrad richtig positionierst.
Gurtpflicht auch für Schwangere!
Wer in Deutschland unangeschnallt Auto fährt, wird zur Kasse gebeten und muss ein Bußgeld zahlen, schließlich handelt es sich hierbei um eine Ordnungswidrigkeit – auch bei Schwangeren. Schwangere sind dementsprechend nicht von der Gurtpflicht ausgeschlossen. Egal ob Pflicht oder nicht – Anschnallen ist auch in der Schwangerschaft wichtig und schützt dich und dein Kind. Bei einem ungebremsten Aufprall kann der Airbag allein den Aufprall des Bauches am Lenkrad nicht verhindern. Auch als Beifahrerin liefert dir der Gurt Schutz.
Das Gerücht, der Gurt sei eine Gefahr in der Schwangerschaft, hält sich hartnäckig. Diese Behauptung hält sich vermutlich schon so lange , weil viele nicht wissen, wie sie sich in der Schwangerschaft richtig anschnallen und worauf noch zu achten ist.
Wie schnallst du dich als Schwangere richtig an?
Der Beckengurt (der untere Gurt) muss tief unterhalb des Bauches ganz eng am Becken anliegen und der Schultergurt (obere Gurt) verläuft bei korrekter Anwendung zwischen den Brüsten. Einige Autos bieten zusätzlich die Möglichkeit, die obere Gurtführung zu verstellen, um den Gurt optimal zu platzieren.
Wie platzierst du Sitz und Lenkrad in der Schwangerschaft am besten?
Als Beifahrerin solltest du den Sitz möglichst weit nach hinten schieben. Der Abstand zum Armaturenbrett sollte mindestens 30cm betragen.
Auch als Fahrerin gilt es nach vorne so viel Abstand wie möglich zu haben, ohne das Steuern des Kraftfahrzeuges in jeglicher Form auch nur minimal einzuschränken. Da du jedoch noch alle Pedale bedienen musst, kannst du mit dem Sitz nur ein gewisses Stück nach hinten. Der Abstand zum Lenkrad sollte dennoch mindestens 25cm betragen. Zusätzlich empfiehlt der ADAC ein höhenverstellbares Lenkrad möglichst weit oben zu platzieren.
Der Rückenlehne sollte steil gestellt sein.
Vorsicht bei Sitzunterlagen!
Viele Sitzunterlagen versprechen eine entspanntere Autofahrt und bequemes Sitzen , jedoch stellen sie meist auch ein Risiko für das ungeborene Kind dar. Die Sitzunterlagen können verrutschen und so beispielsweise die Position des Gurtes negativ beeinflussen. Zudem gibt es viele verschiedene Varianten, weshalb die Sicherheit und Sicherheitssysteme nur schwer getestet und angepasst werden können. Hier solltest du deshalb genau überlegen, ob sich ein solches Kissen bezahlt macht.
Schwanger ein Kraftfahrzeug führen
Es ist vollkommen verständlich, dass die werdende Mutter nicht auf ihre Mobilität und Flexibilität mit dem Auto verzichten möchte. Wann, wie oft und auch wie lange sich hinter das Steuer gesetzt wird, sollte dennoch gut überlegt sein. Es gilt die Fahrten auf ein Minimum zu reduzieren. Musst du dennoch fahren , so solltest du dich belastbar und grundsätzlich fit fühlen. Insbesondere bei Müdigkeit, Schwindel oder Übelkeit ist das Auto stehen zu lassen oder die Fahrt zu unterbrechen, um eine Pause einzulegen!
5 Tipps, wie eine lange Autofahrt für Schwangere entspannt bleibt
- Genügend Zeit einplanen!
- Häufige Pausen mit Bewegungsübungen
- Trinken nicht vergessen und lieber einmal mehr eine Toilettenpause einlegen müssen
- Kompressionsstrümpfe tragen
- Snack einpacken und Lieblingsmusik hören, damit auch der Fahrer oder die Fahrerin entspannt bleiben kann