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14.03.2021
Gesundheit

Grund zur Sorge? – Warum dein Baby einen Schluckauf hat

Es ist schon ausgesprochen niedlich, wenn dein Sprössling hicksen muss. Sobald der Schluckauf aber zum ständigen Begleiter wird, entsteht das Gefühl, dass etwas mit deinem Kleinen oder deiner Kleinen nicht in Ordnung ist. Zeit, einen Blick auf das Phänomen Schluckauf bei Babys zu werfen!

Warum entsteht der Schluckauf?

Wie viele andere, fragst du dich sicher, wo und wieso der Schluckauf eigentlich entsteht. Die Antwort lautet: in der Atemmuskulatur, genauer gesagt im Zwerchfell. Dabei handelt es sich um den größten und wichtigsten Muskel für eine funktionierende Atmung. Doch was passiert da genau?

Das Zwerchfell spannt sich horizontal unter den Lungen auf, ist zwischen drei und fünf Millimeter dick und grenzt außerdem den Brust- zum Bauchbereich ab. Bei der Einatmung spannt sich das Zwerchfell an und flacht nach unten hin ab, sodass der Brustraum vergrößert wird und sich die Lunge zur Sauerstoffaufnahme erweitern kann. Bei der Ausatmung findet keine Muskelkontraktion statt. Folglich entspannt sich das Zwerchfell wieder, der Brustraum verkleinert sich und die Luft entweicht aus den Lungen. Der Schluckauf schleicht sich in diesen immer fortlaufenden Atemprozess folgendermaßen ein: Zu Beginn der Einatmung kommt es zu einem kurzen und unkontrollierten Zusammenzucken des Zwerchfells. Dabei verschließt sich die sogenannte Stimmfalte, welche sich innerhalb des Kehlkopfes befindet, für einen Sekundenbruchteil und es kommt zu dem typischen Hicksen. 

Wieso sind Babys so oft von Schluckauf betroffen? 

Im Erwachsenenalter begegnet uns der Schluckauf nicht sehr häufig, während Babys zum Teil täglich hicksen müssen. Die Ursachen sind bei Jung und Alt jedoch im Prinzip sehr ähnlich:

  • Babys wachsen rasant und brauchen daher viel zu essen. Die häufige, schnelle und große Nahrungsaufnahme begünstigt den Schluckauf.

  • Es kann vorkommen, dass dein Nachwuchs Luft verschluckt, während er trinkt. Das passiert schnell mal und sorgt für das zuvor beschriebene Zusammenzucken des Zwerchfells. 
  • Sehr kaltes oder sehr warmes Essen trägt ebenfalls zu häufigem Hicksen bei.

  • Auch die psychische Verfassung beeinflusst die Atmung. Angst und Stress begünstigen den Schluckauf ebenso wie Lachen und Aufregung.

  • Manchmal ist der Rückfluss von säurehaltigem Magensaft die Ursache eines Schluckaufs.

Du wirst also feststellen können, dass der Schluckauf besonders gerne nach dem Stillen beziehungsweise nach dem Fläschchen zuschlägt. Im Laufe des Alters wird das ständige Hicksen aber deutlich abnehmen.

Ist der Schluckauf gefährlich?

Fragst du dich, wie oft der Schluckauf bei Babys normal ist? Die Überlegung, ob etwas mit der Atmung oder der Verdauung deines Knöpfchens nicht stimmt, liegt bei täglichem Schluckauf natürlich nahe. Sorgen machen musst du dir aber definitiv nicht! Schluckauf ist nämlich ungefährlich und hört von allein wieder auf. Wenn diese Begleiterscheinungen auftreten, wäre es allerdings wirklich ratsam, dir ärztlichen Rat einzuholen:

  • Dein Baby leidet offensichtlich unter Bauchschmerzen.

  • Es hustet stark und spuckt Blut.

  • Der Schluckauf tritt nach der Einnahme eines Medikaments auf. 

  • Die Dauer des Schluckaufs ist außergewöhnlich lang. Bei mehreren Stunden ist es Zeit für eine Untersuchung. 

Was bedeutet Schluckauf bei Babys?

Einem normalen Schluckauf - ohne die Symptome der aufgezählten Punkte - wird tatsächlich ein Nutzen zugeschrieben. Forscher:innen haben herausgefunden, dass dem Gehirn von Babys bei Schluckauf Signale gesendet werden, welche dabei helfen, die Atemfunktion zu stabilisieren und die Lungen in ihrer Entwicklung zu unterstützen.

Das erklärt auch, warum Frühchen besonders oft Schluckauf bekommen. Bei den kleinen Kämpfern und Kämpferinnen ist die Atemmuskulatur noch deutlich weniger ausgeprägt, da die Lunge eines der Organe ist, die sich in der Schwangerschaft sehr spät entwickeln. So kommt es, dass Frühgeborene manchmal fast eine halbe Stunde lang am Tag hicksen.

Des Weiteren existieren folgende Thesen in der Wissenschaft, die sich auf die Funktion von Schluckauf bei Babys beziehen, aber noch nicht zu 100% bestätigt sind:

  • Babys befördern mit Hilfe des Hicksens überschüssige Luft aus ihrem Bauch - so ähnlich wie beim Rülpsen.
  • Schluckauf schützt die Kleinen davor, Milch und andere Getränke in die Luftröhre zu bekommen.
  • Das Hicksen trainiert die Zwerchfell- und Rippenmuskulatur.

Wieso haben Babys bereits im Bauch ihrer Mutter Schluckauf?

Bei vielen Babys macht sich das Hicksen bereits während der Schwangerschaft bemerkbar. Schon ab der 9. Woche kann dein Baby erste Erfahrungen mit Schluckauf machen. Somit handelt es sich um eine der frühsten körperlichen Aktivität in der Entwicklung deines Nachwuchses. Das hat einen ganz bestimmten Grund: Den neusten Erkenntnissen zufolge handelt es sich dabei um einen Mechanismus, der verhindert, dass Fruchtwasser in die Atemwege des jungen Organismus' gelangt. Mit Hilfe des Schluckaufs können kleine Flüssigkeitsmengen wieder ausgestoßen werden. Des Weiteren kann man sich eine Art Training für die Atmung darunter vorstellen, da der Atemreflex und die Muskulatur dadurch stimuliert werden. So kann dein Kind, sobald es das Licht der Welt erblickt, nahezu automatisch mit der Lungenatmung beginnen.

Fazit

Bis auf wenige Ausnahmen, die du an den oben genannten Anzeichen erkennst, ist der Schluckauf deines Babys vollkommen harmlos und ungefährlich. Ganz im Gegenteil: Das Hicksen hat verschiedene positive Eigenschaften, die deinem Sprössling ab der 9. Schwangerschaftswoche bei seiner Entwicklung helfen. Da dies vor allem bei Neugeborenen notwendig ist, nimmt der Schluckauf mit zunehmendem Alter deines Kindes ab. Du kannst also ganz entspannt sein und das Hicksen mit ein paar cleveren Tipps & Tricks gegen Schluckauf bekämpfen - oder einfach abwarten!

Hanna
Hanna
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